Die vergangenen Monate waren fordernd – für Körper, Geist und Seele. Jetzt ist es an der Zeit, etwas Gutes zu tun für die physische und mentale Gesundheit. In Heilbronn-Franken gibt es zahlreiche Möglichkeiten für Wellness und Entspannung.
Der Name verpflichtet. Ein „Bad“ auf dem Ortsschild darf nicht jede Stadt mit sich tragen. Aber wer es tut, der steht vor allem für eines: Erholung pur. Die großen Kurstädte in Heilbronn-Franken werden ihrem wohlklingenden Namen jedenfalls über alle Maßen gerecht.
Bad Mergentheim ist als einer der größten Kurorte Baden-Württembergs ein wahres Eldorado für alle, die sich in der aufwühlenden Corona-Zeit nach Erholung und Wellness sehnen. Neben verschiedenen Fachkliniken und Rehazentren erstreckt sich hier auf 134 000 Quadratmetern der Kurpark mit unterschiedlichen Angeboten zum körperlichen und seelischen Wohlbefinden: Im Klanggarten kann zu meditativen Klängen und Vogelgezwitscher abgeschaltet werden, im Gradierpavillon die besondere, solehaltige Luft eingeatmet und im Brunnentempel Trinkwasser aus den Heilquellen selbst abgefüllt werden. Für eine professionelle Anleitung ist auch ein Gesundheitsinstitut an den Kurpark angeschlossen.
Wichtiger Bestandteil des Gesamtkonzepts von Bad Mergentheim ist die Solymar Therme, die seit Mitte Juli wieder geöffnet hat. Dem Badewasser wird die als wirkungsstark geltende Bad Mergentheimer Paulsquelle zugeführt. Zur Therme gehören unter anderem ein Meditationsbecken, ein Lithiumbad, ein Magnesiumbad, ein Kalziumbad und ein Mineralbad im Außenbereich. Der Saunabereich des Solymar wurde vom deutschen Sauna-Bund mit dem 5-Sterne-Zertifikat ausgezeichnet – der höchsten Wertung, die der Verband vergibt.
Flanieren im Kurpark
Reichlich Bestnoten hat sich in der Vergangenheit auch das „RappSoDie“ in Bad Rappenau verdient: Neben dem 5-Sterne-Zertifikat für den großzügigen Saunabereich wurde es auch vom Heilbäderverband Baden-Württemberg mit fünf Wellness-Stars ausgezeichnet. Allerdings hat aufgrund der Pandemie derzeit nur das Solefreibad der „RappSoDie“ geöffnet, die Karten sollen online oder telefonisch bestellt werden, um lange Warteschlangen zu vermeiden. Aber auch ohne die „RappSoDie“ ist Bad Rappenau durch sein Starksolevorkommen ein hervorragendes Ziel für einen Gesundheitsurlaub und verfügt über ein breit gefächertes Kurangebot, darunter gleich sechs Reha-Kliniken und der erst 2008 anlässlich der Landesgartenschau umgestaltete Kurpark.
Ein Wellness-Urlaub in Bad Rappenau lässt sich übrigens hervorragend mit dem Angebot im benachbarten Bad Wimpfen kombinieren – oder umgekehrt. An der Spitze der teilweise historischen Kureinrichtungen steht der Kurpark am Neckar und das SRH-Gesundheitszentrum, das sich ebenfalls der heilenden Wirkung der Sole bedient. Das Solebad ist wegen Sanierung aktuell geschlossen, wer beim Baden aber nicht auf dieses gewisse Etwas im Wasser verzichten möchte – nicht weit entfernt liegt mit Bad Friedrichshall der vierte Kurort der Region mit derzeit geöffnetem Solefreibad.
Grotten aus Salz und Eis
Entspannung ist natürlich auch außerhalb der Kurstädte möglich. Allerdings sind manche der Thermal- und Wellnessbäder in der Region aufgrund der Covid-19-Pandemie noch geschlossen oder nur eingeschränkt. Abhängig vom Infektionsgeschehen lohnt sich aber im Laufe des Sommers ein Blick ins Internet oder ein Anruf – und im besten Fall sicher auch ein Besuch.
Für Freunde der exklusiven Erholung hält das Hohenloher Land gleich zwei echte Schmuckstücke bereit. Das Mawell Resort in Langenburg ist längst bis weit über die Grenzen der Region bekannt und verfügt über einen großzügigen Spa-Bereich mit Salzgrotte, Außenpool und sechs verschiedenen Saunen. Eine davon liegt auf einem 38 Meter hohen Turm und bietet neben Aufguss und Entspannung auch einen herrlichen Panoramablick über das Jagsttal. Dafür muss man auch keinen tagelangen Aufenthalt buchen, auch die Möglichkeit eines Tagespasses (Day Spa) besteht. Um auch in unsicheren Zeiten die Seele vollkommen baumeln lassen zu können, führt das Mawell Resort bei seinen Gästen derzeit vor dem Aufenthalt einen Corona-Schnelltest durch, um für noch mehr Sicherheit zu sorgen.
Wer sich gerne dort erholen möchte, wo schon Mick Jagger und diverse andere Berühmtheiten übernachtet haben, der ist im Wald- und Schlosshotel Friedrichsruhe genau richtig. Auch hier, im nahe Öhringen gelegenen Hotel, gibt es einen Spa-Bereich, der Hotelgästen offen steht. Tagesbesucher haben coronabedingt derzeit noch das Nachsehen. Neben verschiedenen Saunen mit wechselnden Aufgüssen verfügt das Wald- und Schlosshotel auch über das passende Kontrastprogramm: die sogenannte Eisgrotte, ein Kälteraum mit Eisdusche und kaltem Nebel, sowie ein knietiefes Kaltwasserbecken, um den Kreislauf nach dem Saunabesuch wieder in Gang zu bringen.
Michael Bächle