Solides Wachstum

Die Berner-Group mit Sitz in Künzelsau und Köln beendet das Geschäftsjahr 2016/2017 mit einem Umsatzwachstum von 3,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt erzielte das B2B-Handelsunternehmen Umsatzerlöse von rund 1,056 Milliarden Euro aus dem europaweiten Verkauf von Produkten an Profihandwerker, Industrie und Handwerksbetriebe (Vergleich Vorjahr: rund 1,018 Milliarden Euro). Alle Geschäftseinheiten haben zum Umsatzplus positiv beigetragen. Die Kernmarke Berner hat gegenüber dem Vorjahr mit plus 2,8 Prozent das Tempo beim Umsatzwachstum erhöht. Am stärksten zugelegt hat die Chemie-Sparte Caramba-Group mit 11,5 Prozent. Die BTI Deutschland GmbH kam auf einen Zuwachs von 3,3 Prozent. Kerntreiber beim Umsatz der Berner-Group sind die mehr als 5.400 Außendienstmitarbeiter. Ihre Zahl stieg 2016/17 um etwa 2,5 Prozent.

„Wir haben in den vergangenen Jahren konsequent die erforderlichen Maßnahmen getroffen, um die Grundlage zu schaffen, die nun unser Umsatzwachstum beschleunigen. Noch wichtiger für uns ist, dass sich unsere Investitionen in die Omnikanal-Strategie auszahlen. Die Vertriebsmannschaft ist netto um rund 130 neue Mitarbeiter gewachsen und im e-commerce haben wir überproportional 7,4 Prozent zugelegt“, sagte Christian Berner, CEO der Berner-Group.

Überproportionales Wachstum

Die blaue Kernmarke Berner bietet ihre Produktlösungen in 25 Ländern Europas hauptsächlich in den Feldern Bau-, Kfz-Handwerk und Industrie an. Mit einem Plus bei den Umsatzerlösen von 2,8 Prozent ist Berner stärker gewachsen als im vorangegangenen Geschäftsjahr. In 2016/2017 hat das Unternehmen am stärksten in Südeuropa zugelegt. In der Vertriebsregion Spanien/Portugal und den Ländern Südosteuropas betrug das Umsatzplus jeweils rund 8 Prozent. Die großen Berner-Einheiten Frankreich und Deutschland wuchsen jeweils rund 2 Prozent.

Die Caramba-Group, die zirka 1.000 Mitarbeiter in acht Länder beschäftigt, entwickelt, produziert und vertreibt chemische Spezialprodukte, Dienstleistungen und Zubehör für Reinigung, Instandhaltung, Wartung, Pflege sowie Teilreinigung und Behandlung von Oberflächen in industriellen Fertigungsprozessen. Das Geschäftsfeld Caramba hat 2016/17 vor allem mit Hightech-Spezialchemie, die in allen Bereichen der Industrie einen wichtigen Beitrag zur Wirtschaftlichkeit von Fertigungsprozessen leistet, ein Rekordwachstum von mehr als 26 Prozent erzielt. Ambratec, der Spezialist für Facility-Chemie, ist um gut 6 Prozent gewachsen.

Gute Baukonjunktur

Die BTI ist mit mehr als 100.000 Kunden auch 2016/17 einer der führenden Spezialisten und Direktvertreiber für das Bauhandwerk geblieben. Das Unternehmen hat seine Marktführerschaft für individuelle Systemlösungen im Bereich Brandschutz weiter ausgebaut. BTI profitierte von der guten Baukonjunktur und steigerte seinen Umsatz um 3,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Größter und wichtigster Verkaufskanal in der Omnichannel-Strategie der Berner-Group ist die gut ausgebildete Vertriebsmannschaft. Sie ist das Herzstück für die bedingungslose Kundenzentrierung, die das Unternehmen mittelfristig erreichen will. Die Vertriebsmannschaft wuchs europaweit im abgelaufenen Geschäftsjahr um 2,5 Prozent von rund 5.290 auf 5.420 und damit so stark, wie in den vergangenen drei Jahren nicht. „Wir haben in die Ausbildung, Schulung und Führung der Außendienstmitarbeiter investiert, damit diese noch schneller im Feld produktiv werden“, sagte Carsten Rumpf, COO der Berner-Group. Bei Berner Deutschland waren am Geschäftsjahresende netto 4,6% mehr Außendienstmitarbeiter an Bord. Das stärkste Plus verzeichnen die Vertriebsteams in Spanien/Portugal mit 8 Prozent. Bei der BTI betrug das Plus rund 3 Prozent.

Auch die vor zwei Jahren gestartete Investitionsstrategie in den Ausbau des e-commerce-Gschäfts zahlte sich 2016/17 weiter aus. Inzwischen sind in 20 Ländern Web-Shops implementiert. Der e-commerce-Umsatz legte überproportional um 7,4% Prozent zu.

Transformation

Die 2015 eingeleitete Transformation der Berner-Group ist im abgelaufenen Geschäftsjahr planmäßig vorangekommen. Ein Schwerpunkt der Aktivitäten lag 2016/17 darauf, das profitable Wachstum aller Unternehmen der Gruppe zu verbessern.

Von den 50 operativen Gesellschaften der Firma erwirtschafteten nur noch drei Verluste. 2012 waren es noch rund 20. Durch die Entscheidung, die geschäftlichen Aktivitäten in der Türkei zu schließen, stoppte Berner darüber hinaus im Januar 2017 dort das verlustreiche Geschäft. Aufgrund der starken Wechselkursschwankungen und hohen Inflationsrate hatte sich Berner – wie auch andere deutsche Handelsunternehmen – entschieden, die Aktivitäten in dem Land zu beenden. Sämtliche in diesem Zusammenhang entstandenen Einmalaufwendungen entfallen auf das Geschäftsjahr 2016/17.

Im Rahmen der Transformation wurde der Produkteinkauf zentralisiert. Die Berner-Group erwartet durch die Verzahnung der Bereiche Produktmanagement und Einkauf zu einem strategischen Holding-Team mehr Produktinnovationen, den Ausbau des Exklusivangebots und zusätzliche Einsparpotenziale. Im „indirekten Einkauf“ wurden durch Prozessoptimierungen Einsparungen im mittleren einstelligen Millionenbetrag erzielt. „2017/18 werden weitere Maßnahmen im Einkauf umgesetzt, die zur weiteren Verbesserung unserer Profitabilität beitragen werden“, kündigte das zuständige Vorstandsmitglied Ingo Brauckmann an.

Auf dem Weg zur kompletten Digitalisierung des Vertriebs hat Berner 2016/17 einen weiteren wichtigen Schritt getan. In der IT konnten im Rahmen der Transformation die Vorarbeiten für die Etablierung eines modernen CRM-Systems abgeschlossen werden, ebenso wie für ein SRM-Tool auf Lieferantenseite. „Unser Ziel ist es, alle Vertriebskanäle möglichst intelligent miteinander zu verknüpfen“, so CIO Christoph Möltgen. Berner setzt auf das E-Com-System SAP-Hybris, das den Bestellvorgang auf ein neues Niveau hebt, um die Vereinheitlichung des Datenbestands zu erreichen.

Optimistischer Ausblick

Die Berner-Group geht optimistisch in das neue Geschäftsjahr. Die konjunkturellen Daten in den wichtigsten Märkten stimmen und bieten die Grundlage für gute Umsätze. „Wir wollen 2017/18 den positiven Wachstumskurs fortsetzen. Wichtiger als Umsatzplus ist für uns aber Profitabilität. Nicht nur als Unternehmen insgesamt, sondern auch heruntergebrochen auf jeden einzelnen Mitarbeiter“, so Jürgen Schulte-Laggenbeck, Finanzvorstand des Familienunternehmens. Eine Herausforderung sieht dieses darin, dass 2017/18 ein „kurzes“ Arbeitsjahr ist. So sinkt beispielsweise in Deutschland die Zahl der Arbeitstage von 249 auf 243 (-2,4%). „Im Geschäftsjahr 2017/2018 werden wir den Fokus noch stärker auf das Kerngeschäft stellen. Dazu gehören die geplanten Restrukturierungen ebenso wie die Erhöhung des Transformationstempos und die Verbesserung der Profitabilität“, sagt Christian Berner.