Alle Jahre wieder – zumindest seit 2005 – veranstaltet die Heilbronn Marketing GmbH einen Benefizgalaabend im Heilbronner Weihnachtscircus, um Spenden für hilfsbedürftige Kinder und Jugendliche in Heilbronn zu sammeln. Am gestrigen Donnerstagabend war es wieder soweit: 14.725 Euro kamen für den guten Zweck zusammen.
Glitzernde und Kunststücke vollführende Elefanten, ein kellnernder Clown, waghalsige Seilartisten und vier handstandstehende Brüder, die der Schwerkraft zu trotzen schienen – der 18. Heilbronner Weihnachtscircus am gestrigen Donnerstag bot Abwechslung, Kurzweiligkeit und viele Wow-Erlebnisse. Doch es war nicht einfach nur eine Zirkusvorstellung wie jede andere. Die Heilbronner Bürgerstiftung veranstaltete traditionsgemäß ihren alljährlichen Benefizgalaabend, dessen Erlös benachteiligten Kindern und Jugendlichen in der Käthchenstadt zugute kommt. Konkret werden die 14.725 Euro, die durch das Eintrittsgeld zusammengekommen sind, für Sprach- und Leseförderung sowie für Gewaltprävention eingesetzt, sagte Karl Schäuble, Vorstandsvorsitzender der Bürgerstiftung, bei der Scheckübergabe. Bereits seit 2005 ist die Benefizgala fester Bestandteil des Weihnachtscircus auf der Theresienwiese. Die Bilanz aus zwölf Jahren: 364.922 Euro, die für den guten Zweck, insbesondere für regionale Kinderprojekte, gespendet wurden. Auch einige der „Südstadtkids“, ein Projekt der Diakonie Heilbronn, waren zwei Tage vor Heiligabend in der riesigen Manege und freuten sich auf die Show – und eines der Mädchen vor allem auf die Elefanten. Neben Steffen Schoch, Geschäftsführer der Heilbronn Marketing GmbH, die die Benefizgala organisiert, war auch Corinna Hotzy in ihrer repräsentativen Funktion als Käthchen zu der Veranstaltung gekommen.
Eröffnet wurde der Abend von Zuma Zuma, einer afrikanischen Zirkusgruppe, die vor allen Dingen mit ihren Limboeinlagen faszinierte. Absoluter Publikumsliebling war jedoch ohne Zweifel Henry, der Prinz der Clowns, der durch seine spitzbübische Art und sein Gebärdenspiel jeden Zuschauer, ob jung oder alt, ob Frau oder Mann, zum Lachen brachte. Doch dem ein oder anderen verging dieses auch wieder ganz schnell – zumindest für kurze Zeit –, wenn Henry durch die Reihen ging, auf der Suche nach „Freiwilligen“. Seine Opfer durften dann brav ausführen, was er von ihnen verlangte. Und auch wenn alle bereitwillig Folge leisteten, so gab es bei seinem letzten Auftritt die Rache: Bei einem Sketch, für den er als Kellner herhalten musste, servierte Henry einer anspruchsvollen Dame im funkelnden Minikleid eine große Portion Spaghetti. Als die Situation zwischen den beiden dann schließlich eskalierte, flogen diese in hohem Bogen mitten ins Publikum. Womit Henry allerdings nicht rechnete: Die Zuschauer feuerten die Pasta schadenfroh auf die Bühne zurück.
Spektakulär wurde es mit dem Trio Ayala, die auf dem Hochseil derartig riskante akrobatische Darbietungen vollführten, dass einem unwillkürlich die Kinnlade herunterklappte. Ob mit brennendem Ring, Stab, Fahrrad oder verbundenen Augen – jede Nummer in schwindelerregender Höhe klappte. Auch bei den Messoudi Brothers blieb einem nichts anderes übrig, als mitzufiebern, ob alles gut geht. Die vier Handstandartisten zeigten Figuren, die gemäß den Gesetzen der Schwerkraft gar nicht möglich sein dürften. Dass sie am Ende den lautesten und langanhaltendsten Applaus, unterstützt von stampfenden Füßen, bekamen, war mehr als verdient.
Olga Lechmann