Herkunft, Material, Ressourcenverbrauch – Worüber Händler ihre Kunden informieren

Transparenz Produkte
Welche Möglichkeiten bietet ein Produkt, woher kommt es und was kostet es? Unternehmen stellen ihren Kunden zunehmend mehr Informationen zu ihren Produkten zur Verfügung. Foto: AdobeStock/Igor Kardasov

Stichwort Transparenz – bevor Kunden eine Kaufentscheidung treffen, informieren sie sich zunehmend genauer: Wo kommt ein Produkt her, welche Materialien enthält es und wie hoch ist der Preis? Eine Herausforderung auch für die Handelsunternehmen.

Bereits drei Viertel der Handelsunternehmen (76 Prozent) stellen Informationen über anerkannte Zertifizierungen ihrer Produkte, zum Beispiel das Fairtrade-Siegel oder das EU Ecolabel zur Verfügung. Zusätzlich informieren 74 Prozent der Händler in Deutschland über Materialien und Inhaltsstoffe, insbesondere im Hinblick auf umweltfreundliche oder recycelte Materialien sowie Inhaltsstoffe tierischen Ursprungs. Das zeigt eine Ergebnisse einer repräsentativen Befragung unter 503 Handelsunternehmen in Deutschland ab 10 Beschäftigten im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Bei über der Hälfte (55 Prozent) der Händler finden sich Informationen zur Reparaturfähigkeit der Produkte oder der Verfügbarkeit von Ersatzteilen.

Transparenz als Basis für bewusste Kaufentscheidung

„Transparenz ist die Basis für bewusste Kaufentscheidungen. Kundinnen und Kunden erwarten heute zunehmend Informationen insbesondere hinsichtlich der Nachhaltigkeit im ökologischen Sinne, genauso wie hinsichtlich sozialer Aspekte im Herstellungsprozess“, sagt Nastassja Hofmann, Referentin Digitale Transformation beim Bitkom. „Mit Hilfe digitaler Technologien lassen sich im Online-Handel ohne großen Aufwand ausführliche Informationen zur Verfügung stellen. Aber auch stationäre Händler können durch digitale Anwendungen ihr Informationsangebot ausbauen, zum Beispiel indem sie weitere Informationen durch QR-Codes an Produkten oder Preisschildern abrufbar machen.“

Zahlreiche Aspekte der Produkttransparenz

Bei fast der Hälfte der Händler (48 Prozent) lassen sich Informationen zu Lieferung, wie zum Beispiel zu Emissionen von Lieferfahrzeugen oder Maßnahmen zur Bündelung von Bestellungen abrufen, 41 Prozent machen Angaben zur Herkunft verarbeiteter Materialien. Informationen zu Arbeitsbedingungen bei der Herstellung wie zum Beispiel faire Löhne, keine Kinderarbeit oder Gesundheitsschutz der Beschäftigten stellen hingegen nur 16 Prozent der Händler zur Verfügung. Bei 13 Prozent können Angaben zum Ressourcenverbrauch, wie Energie und Wasser oder dem Stromeinsatz aus erneuerbaren Energien in der Herstellung abgerufen werden. Über die Verarbeitungsorte und Transportwege der Produkte informieren nur sechs Prozent der Händler.

„Um ein hohes Maß an Transparenz zu erreichen, stehen Händler vor der Herausforderung, eine Vielzahl detaillierter Informationen entlang der gesamten Wertschöpfungskette zusammenzutragen und auszuwerten. Digitale Technologien spielen bei der Herstellung von Transparenz eine Schlüsselrolle,“ sagt Hofmann. 

red