Creglinger Unternehmer Udo Wirthwein gestorben

Der Creglinger Unternehmer Udo Wirthwein ist am frühen Morgen des 23. April, kurz vor seinem 80. Geburtstag, friedlich zuhause eingeschlafen.

Udo Wirthwein gestorben
Die Aufnahme von Udo Wirthwein entstand nur wenige Tage vor seinem Tod für die Firmenchronik, die derzeit anlässlich des 75-jährigen Jubiläums seines Unternehmens entsteht. Sie zeigt, dass Udo Wirthwein bis zuletzt ein Vollblutunternehmer war. Foto: Wirthwein

Die Vorbereitungen für einen Empfang und eine Familienfeier zum 80. Geburtstag von Udo Wirthwein am kommenden Montag, 29. April, waren bereits abgeschlossen. Anlässlich seines runden Geburtstags war er bereits zum „Ehrenvorsitzenden des Aufsichtsrates“ gewählt worden. Er hatte sich schon sehr auf die anstehende Geburtstagsfeier und die Jubiläumsfeierlichkeiten im Rahmen des 75-jährigen Firmenjubiläums im Juni gefreut. Nun ist er am 23. April 2024 überraschend verstorben. Das teilt sein Unternehmen in einer Pressemitteilung mit.

Geboren am 29. April 1944 in Creglingen, als Sohn von Elfriede und Walter Wirthwein geboren, wuchs Udo Wirthwein mit seinem Bruder Klaus im elterlichen Holzbetrieb auf und half dort von Kindesbeinen an tatkräftig mit. 1970 trat der zwischenzeitlich diplomierte Maschinenbauingenieur Udo Wirthwein in die Firma des Vaters ein. Im gleichen Jahr heiratete er seine Frau Ingrid, die ihn im Unternehmen immer unterstützte. 1973 und 1976 wurden die Söhne Marcus und Frank geboren. 1978 übernahm Udo Wirthwein, nach dem Tod des Vaters und Firmengründers, Walter Wirthwein, die Leitung des Unternehmens mit damals rund 100 Beschäftigten.

Vom elterlichen Kleinunternehmen zum Weltmarktführer

In den folgenden 45 Jahren formte Udo Wirthwein aus dem elterlichen Kleinunternehmen eine weltumspannende Unternehmensgruppe. Im Mauerfall 1989 erkannte er die große Chance, um auch in den neuen Bundesländern neue Märkte zu erschließen und damit weiteres Wachstum zu generieren. Am 15. Dezember 1998, kurz vor der Jahrtausendwende, wurde die Wirthwein Aktiengesellschaft gegründet, die heute als Muttergesellschaft aller weltweit 22 Unternehmen in Deutschland, Polen, Spanien, China, den USA und der Türkei fungiert.

Zum 1. Januar 2023 firmierte die Wirthwein AG in die Wirthwein SE um. Die Wirthwein Unternehmensgruppe ist heute als innovatives Unternehmen im Bereich der Kunststofftechnik und des Formenbaus in den Geschäftsfeldern Mobility, Rail Infrastructure, New Energy, Home Appliance und Medical aktiv. Darüber hinaus ist sie mit Bembé Parkett und Winkler Design auch im Bereich Innenausbau tätig. Der Name Wirthwein ist zu einem weltweiten Markenbegriff geworden. Das Unternehmen, das in diesem Jahr seit 75 Jahren besteht, stieg in die Riege der Weltmarktführer in der Region Heilbronn-Franken auf und hat weiteres Wachstum im Blick.

Fragt man in seinem Unternehmen nach dem „Chef“, dann ist das Echo einhellig: Die Rolle von Udo Wirthwein ist von unschätzbarer Bedeutung. Unter seiner Führung als Geschäftsführer, Vorstandsvorsitzender und schließlich Aufsichtsratsvorsitzender ist die Gruppe von rund 100 auf über 3.000 Menschen angewachsen.

Lebensnaher und volksnaher Vorzeige-Unternehmer

In einem Interview anlässlich seines 80. Geburtstags sagte Udo Wirthwein noch vor wenigen Tagen: „Die Kunden in aller Welt müssen zufrieden sein und das Betriebsklima unter den engagierten Mitarbeitern muss stimmen“. Eine Lebensmaxime, die dem lebensfrohen und volksnahen Vorzeige-Unternehmer uneingeschränkte Hochachtung, sowohl bei den Kunden als auch in der Belegschaft, einbrachte, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Für seine Verdiente wurde Udo Wirthwein mit dem Bundesverdienstkreuz, der Staufermedaille des Landes Baden-Württemberg und der Bürgermedaille in Gold der Stadt Creglingen ausgezeichnet.

Udo Wirthwein hinterlässt seine Ehefrau Ingrid, die beiden Söhne Marcus und Frank mit deren Familien – sowie 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die mit der Familie trauern und ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

red