„Uns geht’s hier richtig gut“

Der Umzug in eine neue Stadt – Schwäbisch Hall – ist eine Herausforderung für eine junge Familie. Freunde und Hobbys aufgeben, sich neu eingewöhnen müssen. Die Dowerks haben das alles vor sieben Jahren auf sich genommen. Ihr Resümee: Wir bereuen nichts.

Wenn Frauke Dowerk sagt: „Uns geht es hier richtig gut“, dann meint sie damit nicht nur ihre Familie, sondern auch die Menschen, die in der Region leben. Es ist ein wirtschaftsstarker Landstrich, die Arbeitslosigkeit ist gering, die Stadt, in der sie und ihre Familie leben – Schwäbisch Hall –, wächst und wächst. Wie gut es den Leuten hier geht, sehe man auch daran, dass sich sehr viele ehrenamtlich helfen, zum Beispiel, als die Flüchtlinge kamen. Als Englisch- und Religionslehrerin hat sie sich selbst in der Kirche engagiert.

Gemeinsam mit ihrem Mann Ralph-Magnus und den Kindern Elisa und Julius wohnt Frauke auf der Tullauer Höhe. Zur Kaufmännischen Schule, dem Arbeitsplatz der beiden Lehrer, ist es ein Katzensprung. Elisa und Julius waren vier und sechs Jahre alt, als sie vor sieben Jahren von Stuttgart in die Kocherstadt gezogen sind. Einen Platz in Kindergarten und Grundschule haben sie problemlos bekommen. Alles ist gut zu erreichen – zu Fuß, mit dem Rad oder Bus. Allerdings findet Frauke Dowerk, dass das Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln besser sein könnte. Sie nehmen meistens das Auto, wenn sie irgendwohin müssen. Ihr Mann findet das ganz gut. Er fährt gerne und, anders als in der Landeshauptstadt, komme man voran. Das Parken vor ihrem Haus ist auch kein Problem. Von Nachteil sei jedoch das starke Anwachsen der Preise für Immobilien. Die Gegend mit ihren vielen erfolgreichen Unternehmen ziehe eben an.

Die Familie mag Sport. Und in der Region findet sie alles, was sie braucht. „Klar, wenn du Eisprinzessin werden willst, dann musst du weiter weg, aber sonst geht fast alles“, witzelt der Familienvater. Er spielt im Verein Tischtennis. Elisa auch, außerdem turnt sie und macht Leichtathletik. Die Mama trainiert die Kinder-Leichtathleten. Julius spielt im Fußballverein.

„Für die Bedürfnisse eines Durchschnittsmenschen gibt es hier alles“, sagen die Eltern. Mit den drei Museen und den Freilichtspielen sei so viel geboten, dass man gar nicht alles nutzen könne. Frauke Dowerk möchte so gerne die Radwege der Gegend kennenlernen, aber bisher haben sie es vor lauter Sportveranstaltungen der Kinder nicht geschafft. Wenn sie rausfahren, dann zum Starkholzbacher See oder nach Gaildorf in den Biergarten am Schloss.

„Schwäbisch Hall ist groß genug, um alles an Bildungs- und Kulturangeboten zu haben, aber klein genug, der Natur ihren Platz zu lassen“, resümiert Ralph-Magnus Dowerk. Hier gebe es alle Schulformen und sogar die Möglichkeit, eine duale Ausbildung zu machen. Er sieht für seine Kinder sehr gute Entwicklungsmöglichkeiten.

Die Familie empfindet Stadt und Region als äußerst kinderfreundlich. Es habe sich noch nie jemand darüber beschwert, dass die Kinder zu laut auf der Straße vor ihrem Haus spielen oder der Ball ab und zu in Nachbars Garten landet. Außerdem fühlen sich die Dowerks sehr sicher in Schwäbisch Hall. Im Dunkeln würden sie die elfjährige Elisa zwar nicht nach Hause gehen lassen, aber tagsüber sei das unbedenklich. „Wenn sie sich verläuft, dann weiß hier im Viertel jeder, wo sie hingehört.“

„Ich lebe gerne hier, weil ich hier meine beste Freundin kennengelernt habe“, sagt Elisa. Auch Julius, der am Anfang skeptisch war, möchte nicht wieder zurück. Warum nicht? „Die Luft ist hier besser.“

Sonja-Alexa Schmitz