Wege in den Beruf

Pädagogische Fachkräfte sind jetzt und auch in Zukunft sehr gefragt. Wer den Erzieherberuf wählt, hat einen sicheren Arbeitsplatz, ein Berufsfeld mit Sinn – und jeden Tag neue Herausforderungen bei der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.

Angehende Erzieher erfahren in Schwäbisch Hall, wie sie Kinder fördern und fordern können – und erleben dies an der Evangelischen Fachschule für Sozialpädagogik ganz konkret am eigenen Leib. Sofia ist im zweiten Ausbildungsjahr und hat schon einige Übung darin, sich selbst zu reflektieren und zu hinterfragen. „Man lernt hier viel über sich selbst und wird in seiner Selbstständigkeit gefördert“, erzählt sie, „das hilft dabei, sich selbst besser kennenzulernen und herauszubekommen, wo man hin will.“

Bereits während der Ausbildung kann an der Haller Fachschule auf Wunsch die Fachhochschulreife erworben, die Doppelqualifizierung mit Bachelor-Abschluss gewählt oder für ein späteres Studium eine Verkürzung der Studienzeit erarbeitet werden. Die Ausbildung mit ihren vielfältigen Optionen und Wahlmöglichkeiten beginnt jedes Jahr im September. Am 19. Januar gibt es alle Infos zur Ausbildung beim Tag der offenen Tür.

Die Evangelische Fachschule für Heilerziehungspflege auf dem Gelände des Sonnenhofs in Schwäbisch Hall gibt es seit 1981. Der erste Kurs bestand aus 26 Personen. Mittlerweile sind zirka 40 Schüler in einem Jahrgang, aufgeteilt in zwei Halbgruppen. Die Ausbildung zum Heilerziehungspfleger dauert drei Jahre und erfolgt im Wechsel an zwei Lernorten: Im Blockunterricht an der Fachschule und in einer Einrichtung der Behindertenhilfe. Voraussetzungen für die Ausbildung sind ein mittlerer Bildungsabschluss (Realschule oder gleichwertig), gute deutsche Sprachkenntnisse sowie eine mindestens einjährige praktische Tätigkeit, möglichst in der Behindertenhilfe: zum Beispiel ein freiwilliges soziales Jahr in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung oder in der ambulanten Behindertenhilfe.

Die Sport- und Physioschule Waldenburg ist eine Berufsfachschule für Bewegungs- und Gesundheitsberufe und bildet seit mehr als 40 Jahren junge Menschen zum Sport- und Gymnastiklehrer sowie zum Physiotherapeuten aus. Eine Besonderheit des Waldenburger Ausbildungskonzepts ist die Möglichkeit, beide Ausbildungsangebote zu kombinieren und somit zwei staatlich anerkannte Abschlüsse als Doppelqualifikation zu erlangen: den Sport- und Gymnastiklehrer (mit Schwerpunkt Sporttherapie) und den Physiotherapeuten.

In Künzelsau gibt es seit 2006 die Freie Schule Anne-Sophie. Gegründet wurde sie von Bettina Würth. Reine Wissensvermittlung steht nicht im Mittelpunkt, sondern die individuelle Förderung und die Entwicklung sozialer Kompetenzen mit dem Ziel einer ganzheitlichen Förderung der Kinder.

Ziel der Waldorfpädagogik ist die freie und selbstbewusste Persönlichkeit mit der Bereitschaft zur Verantwortung gegenüber Mensch und Natur, mit Freude an lebenslangem Lernen. Phantasie und Kreativität sind hierbei grundlegende Fähigkeiten, ebenso ein waches Urteilsvermögen gegenüber den Fragen des Lebens und der eigenen Lebensgestaltung sowie der Mut, sich sozialen und kulturellen Herausforderungen zu stellen. Diese Fähigkeiten beim jungen Menschen bildet der Waldorfcampus in Heilbronn aus. Dazu gehören Schule, Kindertagesstätten und Familienforum. Weitere Freie Waldorfschulen befinden sich in Schwäbisch Hall, Crailsheim und Backnang.

Sonja Alexa Schmitz