„Wie die sieben Zwerge“

Im Frühling steht traditionsgemäß der Frühjahrsputz an – nicht nur im Haus, sondern auch vor der Haustür. Markus Otten hat bei einer Waldputzete für einen sauberen Wald gesorgt.

Motorsägen heulen auf, das Rascheln von Laub und Gebüschen ist zu hören. Vor lauter Dickicht ist schon gar kein Weg mehr zu erkennen. Wie wild schwirren Leute durch den Wald und haben es dort mit Müll, Dornen, Geäst sowie Matsch und Dreck zu tun. Die rund 15-köpfige Gruppe, die hier den Kampf gegen die Naturgewalt aufgenommen hat, hat sich zur sogenannten „Waldputzete“ zusammengefunden. Die Aktion fand am Wein-Panorama-Weg um den Heilbronner Wartberg statt. „Unsere Aufgabe bestand darin, den Weg frei zu legen. Daraus wieder einen schönen Weg zu machen“, erzählt Markus Otten. Er ist einer der Helfer aus Kreisen der Heilbronner Bürgerstiftung und des Verkehrsvereins. Gemeinsam hatte man beschlossen, gegen die Verwilderung des Weges nahe dem Aussichtspunkt der Lemppruhe vorzugehen.

„Ich habe mir vorgestellt, dass ich mit einem Greifer Müll aufsammeln werde“, erzählt der ehrenamtliche Helfer lachend. Doch es kam ganz anders: „Wir mussten uns mit Rebscheren und Motor- und Handsägen bewaffnen.“ Letztlich hat es „unglaublich Spaß gemacht.“ Dabei wurde auch vor Dreck und Schlamm nicht halt gemacht: „Derjenige, der Gummistiefel an hatte, musste den matschigen Weg beim Steinbruch freiräumen“, berichtet der hauptberufliche Feuerwehrmann. Wie die sieben Zwerge im Wald habe man sich voran gearbeitet. Für Otten war es selbstverständlich, als die Anfrage zur Aktion kam, dass er auch selbst mit anpackt. „Wenn ich ein Amt innehabe, dann muss ich dieses auch aktiv gestalten“, sagt der Vorsitzende des Stadtverbandes für Sport in Heilbronn und Beirat des Verkehrsvereins.

Die Stimmung beim Frühjahrsputz sei stets toll gewesen, wodurch die Gemeinschaft der Helfer gefördert wurde und ein richtiges „Wir-Gefühl“ entstand. Nach drei Stunden waren dann alle Helfer stolz darauf, dass man in so kurzer Zeit ein Ergebnis sah und den Weg begehbar gemacht hatte. „Sechs Säcke voll mit Müll haben wir zusammengesammelt, als wir den Pfad am Ende nochmals abgeschritten haben“, erzählt der 52-Jährige. Den Abschluss des Projekts bildete eine gemeinsame Grillrunde aller Arbeiter und Initiatoren. Mit Blick auf eine zukünftige Waldputzete meint Otten: „Es wäre schön, wenn das regelmäßig betrieben wird.“ Er sei dann mit Sicherheit auch wieder mit dabei.

Alexander Liedtke