Wirtschaft im Land zukunftsfest machen

Mehr ausländische Unternehmen sollen sich in Baden-Württemberg ansiedeln.
Mehr ausländische Unternehmen sollen sich in Baden-Württemberg ansiedeln. Foto: Adobe Stock/tippapatt

Transformation und Strukturwandel durch Digitalisierung und Nachhaltigkeit haben immense Auswirkungen auf Unternehmen und den Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg. Der Ministerrat hat nun konkrete Umsetzungsmaßnahmen der Aktiven Ansiedlungsstrategie Baden-Württemberg verabschiedet.

Im Wettbewerb um wichtige Zukunftsbranchen und die Wirtschaft müsse das Land schnell handeln und mit Strukturen und Angeboten punkten. Gleichzeitig müsse man das Standortmarketing international noch breiter aufstellen. „Das wollen wir mit unserer Ansiedlungsstrategie erreichen“, so Ministerpräsident Windrief Kretschmann.

Dafür stellt das Land Baden-Württemberg im Jahr 2023 4,3 Millionen Euro und im Jahr 2024 4,1 Millionen Euro im Haushalt bereit. „Mit dem Fokus auf bestimmte Branchen und Zukunftsfelder wollen wir offensiv für unseren Standort werben, Unternehmen für eine Ansiedlung in Baden-Württemberg gewinnen und gleichzeitig unsere heimischen Unternehmen – etwa bei Investitions- und Erweiterungsvorhaben – an ihren Standorten in Baden-Württemberg unterstützen. Zentraler Baustein ist unsere Landesagentur Baden-Württemberg International. Diese wird gepusht, um schneller, agiler und zielgerichteter agieren zu können“, so Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut.

Start-ups werden in den Fokus genommen

Das schaffe neue Arbeitsplätze und helfe die Wirtschaft unabhängiger zu machen. Beides diene laut Kretschmann dem Erhalt des Wohlstands in Baden-Württemberg. Gleiches gelte für Start-ups, die im Rahmen der Aktiven Ansiedlungsstrategie ebenfalls stärker in den Fokus genommen werden sollen, so Hoffmeister-Kraut. Die Strategie sehe vor, hochinnovative Start-ups aus dem Ausland für eine Ansiedlung in Baden-Württemberg zu gewinnen. Gleichzeitig werden heimische, bereits fortgeschrittene und erfolgreich wachsende Start-ups im Land gehalten.

Dank der im Staatshausplans 2023/24 zur Verfügung gestellten Haushaltsmittel konnten das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus und das Staatsministerium laut Mitteilung konkrete Umsetzungsmaßnahmen auf den Weg bringen.

Der Schwerpunkt des Konzepts liege zunächst auf dem Ausbau von Baden-Württemberg international (BW_i) zu einer „One-Stop-Agency“. Als zentraler Ansprechpartner werde BW_i künftig weitere Aufgaben in der Akquise von ausländischen Unternehmen übernehmen. Außerdem sollen neue ansiedlungsinteressierte Unternehmen begleitet, Akteure vor Ort bei der Standortsicherung von Unternehmen in Baden-Württemberg unterstützt werden. Ebenso die Gewinnung und Standortsicherung von hochinnovativen Start-ups.

Mehr ausländische Unternehmen in Baden-Württembergs Wirtschaft

Mit zusätzlichen Stellen könne BW_i Unternehmen schnell umfassende Informationen über den Standort Baden-Württemberg zur Verfügung stellen. Attraktive Unterstützungsangebote können so bei konkretem Ansiedlungsinteresse unterbreitet werden. Diese Angebote könnten geeignete Flächen, die Verfügbarkeit von Erneuerbaren Energien, Forschungskooperationen oder Maßnahmen zur Fachkräftegewinnung umfassen.

Um vermehrt ausländische Unternehmen zu gewinnen, liegt der Fokus im Rahmen einer Zielbranchenanalyse durch BW_i auf der Identifikation geeigneter Zielmärkte für die Ansiedlungsakquise. In dafür geeigneten Zielmärkten soll die Einführung von insgesamt bis zu vier Ansiedlungsscouts qualitativ hochwertige Kontakte generieren und potentielle Investoren identifizieren. Bei diesen Ansiedlungsscouts werde es sich um Personen handeln, die über einschlägige Erfahrungen in der Wirtschaft des jeweiligen Zielmarkts sowie die notwendige Expertise in den für Baden-Württemberg wichtigen Zukunftsbranchen verfügen.

Die Aktivitäten des Landes sollen im engen Schulterschluss mit den Kammern, den Landkreisen, Städten, Gemeinden sowie den regionalen Wirtschaftsförderungen umgesetzt werden. Ihnen komme eine zentrale Rolle in der Standortsicherung von bereits ansässigen Unternehmen zu. In Abstimmung mit den Akteuren vor Ort will BW_i laut Ministerium daher bei Bedarf gezielt Unterstützungsleistungen für Bestandsunternehmen anbieten.

Mit der seit vergangenem Herbst verfügbaren Flächendatenbank Baden-Württemberg könne BW_i bereits jetzt Standorte in Baden-Württemberg prominent, mehrsprachig und grafisch ansprechend vermarkten und interessierte Unternehmen auf mögliche Ansiedlungsflächen hinweisen.

red.