Zahl dualer Ausbildungsverträge steigt 2023 um 2,1 Prozent

Die Zahl neuer Ausbildungsverträge ist 2023 das dritte Jahr in Folge leicht angestiegen. Nach dem starken Einbruch im Corona-Jahr 2020 liegt sie aber nach wie vor niedriger wie 2019, wie das Statistische Bundesamt mitteilt.

Mehr neu abgeschlossene Ausbildungsverträge konnte 2023 das Handwerk für sich verbuchen. Foto: Adobe Stock/auremar

Rund 479.900 Personen haben im vergangenen Jahr in Deutschland einen neuen Ausbildungsvertrag in der dualen Berufsausbildung abgeschlossen. Nach vorläufigen Ergebnissen1 des Statistischen Bundesamtes (Destatis) waren das 2,1 Prozent mehr 2022 mit 469.900 Neuverträgen. Damit stieg die Zahl der Neuverträge nach dem starken Einbruch 2020 mit 463.300 Neuverträgen im dritten Jahr in Folge leicht an, blieb aber nach wie vor sechs Prozent unter dem Niveau vor der Pandemie 2019 mit 510.900 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen.

Der Anstieg war bei Männern mit 2,8 Prozent mehr Neuverträgen als im Vorjahr auf rund 306.800 deutlich stärker als bei Frauen mit einem Zuwachs von einem Prozent auf 173.000. 

Mehr neue Ausbildungsverträge im Handwerk

Bei den Handwerksberufen gab es 2023 gegenüber 2022 einen Anstieg um 1,9 Prozent auf 129.800 neue Ausbildungsverträge. Dabei schlossen Männer wiederum 1,9 Prozent mehr Neuverträge ab. Der starke Rückgang aus dem Jahr 2022 um 3,3 Prozent gegenüber 2021 konnte damit aber nicht ausgeglichen werden. Bei den Frauen gab es bereits den zweiten Anstieg an Neuabschlüssen in Folge: 2023 stieg die Zahl der von Frauen neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge in Handwerksberufen gegenüber 2022 um 1,8 Prozent, nachdem die Zahl im Jahr 2022 bereits um 1,9 Prozent gegenüber 2021 gestiegen war. 

Eine positive Entwicklung bei Neuverträgen war im vergangenen Jahr auch in Ausbildungsbereichen wie „Industrie und Handel“ (+2,8 Prozent auf 277.600), Landwirtschaft (+3 Prozent auf 13.500) und „Öffentlicher Dienst“ (+5 Prozent auf 14.400) zu beobachten. Bei den „Freien Berufen“ (-2,6 Prozent auf 43.300) und der „Hauswirtschaft“ (-6 Prozent auf 1.300), in denen die Zahl der Neuverträge insgesamt zurückging, waren nur bei den Männern Zuwächse zu verzeichnen. 

Gesamtzahl an Auszubildenden 2023 stabil

Gegenüber 2022 blieb die Gesamtzahl der Auszubildenden 2023 stabil. So befanden sich zum Jahresende 1.215.500 Personen in Deutschland in einer dualen Berufsausbildung, das waren lediglich 0,1 Prozent weniger als 2022. Somit kehrte sich der Trend sinkender Auszubildendenzahlen aus den Vorjahren zwar nicht um, aber er verlangsamte sich.

Eine Trendumkehr war 2023 nur im größten Ausbildungsbereich „Industrie und Handel“ (+0,7 Prozent) zu beobachten, während die Zahlen in den übrigen Ausbildungsbereichen weiter rückläufig waren. Im zweitgrößten Ausbildungsbereich, dem Handwerk, befanden sich 1,2 Prozent weniger Auszubildende als im Vorjahr in Ausbildung. Dies kann als Folge des starken Rückgangs an Neuverträgen im Jahr 2022 (-3 Prozent) erklärt werden. 

 red

  1. Endgültige Ergebnisse zu den Auszubildenden am Stichtag 31.Dezember 2023 einschließlich der Entwicklung in einzelnen Ausbildungsberufen und weiterer Merkmale stehen voraussichtlich im August 2024 zur Verfügung. ↩︎