Ziehl-Abegg erweitert seine Produktion für energiesparende Ventilatoren in Kupferzell. Am 1. Juli fand der Spatenstich für einen Erweiterungsbau statt.
„Die Weltmärkte werden auch in Zukunft qualitativ hochwertige Elektromotoren und Ventilatoren benötigen“, sagt Vorstandsvorsitzender Peter Fenkl. Daher investiere das Künzelsauer Unternehmen am Standort Kupferzell jetzt 16 Millionen Euro in die Erweiterung der Produktionsgebäude. Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut lobt beim offiziellen Spatenstich die Investition am Standort Baden-Württemberg: „Das Neubauprojekt ist ein klares Bekenntnis zum Produktions- und Innovationsstandort Baden-Württemberg. Unser Land braucht Unternehmen wie die Ziehl-Abegg SE, die gerade in schwierigen Zeiten eine Führungsrolle in unserer Wirtschaft einnehmen.“
Das Hohenloher Industrieunternehmen sei auch global von der Corona-Krise betroffen: Die Umsätze liegen nach eigenen Angaben leicht unter Vorjahr. „Ein branchenweit überdurchschnittliches Umsatzplus von 8,6 Prozent im Jahr 2019 ist allerdings eine solide Basis“, erklärt Unternehmens-Chef Fenkl. Im laufenden Jahr komme dem Hohenloher Unternehmen die große Bandbreite an Anwendungen zugute, in denen Produkte von Ziehl-Abegg zu finden sind. Besonders der Geschäftsbereich Antriebstechnik mit Elektromotoren für Aufzüge erlebe im laufenden Jahr beim Auftragseingang ein Allzeithoch nach dem anderen.
Im neuen Gebäude werde weitere Produktionsfläche von rund 8.400 Quadratmetern für den Bau der modernsten Generation energieeffizienter Elektromotoren geschaffen. „Der langlebige und effiziente Elektromotor ist seit mehr als 100 Jahren unsere Kernkompetenz“, unterstreicht Fenkl. Gleichzeitig sei Ziehl-Abegg Technologieführer beim bionischen Design von Ventilatoren. Da viele aerodynamisch ideale Geometrien in Stahl oder Aluminium allerdings nicht umsetzbar seien, werde der Kunststoffbereich ausgebaut. „Wir benötigen unbedingt mehr Raum für weitere Kunststoffspritzmaschinen“, so Fenkl. Insgesamt baue Ziehl-Abegg weltweit Fertigungen aus oder optimiert bestehende Anlagen: sowohl in Schöntal-Bieringen, wo der Aluminiumguss angesiedelt ist, als auch an den Standorten in Amerika und Asien. „Gerade Corona hat gezeigt, dass wir und unsere Kunden lange Lieferwege genau betrachten müssen“, sagt der Vorstands-Chef.
„Die Ziehl-Abegg SE steht für das, was unsere Wirtschaft in Baden-Württemberg besonders auszeichnet: Regional verwurzelt, aber global aktiv. Mit dieser Investition baut das Unternehmen die Resilienz seiner Lieferketten und die hohe Wertschöpfungstiefe hier am Standort weiter aus“, sagt Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut.
Der Hohenloher Elektromotoren und Ventilatorenhersteller stehe nach Unternehmensangaben traditionell für eine hohe Fertigungstiefe. „Diese Stärke werden wir weiter fortführen und gleichzeitig das Digitalgeschäft forcieren.“ Die Motoren und Ventilatoren von Ziehl-Abegg seien seit Jahren Industrie-4.0-fähig, also via Ethernet oder Bluetooth in Netzwerke einbind- und steuerbar. Diesen Trend der Vernetzung treibe Ziehl-Abegg mit einer eigenen Cloud-Lösung voran. „Wir haben uns dazu einen sehr erfahrenen und innovativen Partner gesucht“, erklärt Fenkl die Partnerschaft mit der Telekom. „Die Kundenreaktionen zeigen, dass wir damit den Nerv der Zeit getroffen haben.“
„In der weltweiten Wirtschaftskrise 2008 sind wir 17 Prozent im Umsatz gesunken und haben im Folgejahr um mehr als 20 Prozent zugelegt – das ging nur, weil wir sehr gute Produkte und motivierte wie qualifizierte Mitarbeiter haben“, sagt Fenkl. Vor diesem Hintergrund investiere Ziehl-Abegg jetzt bewusst antizyklisch. „Wenn Corona und die daraus resultierende Wirtschaftskrise vorbei ist, können wir wieder voll durchstarten!“ Der Neubau biete die Möglichkeit, die derzeitige Beschäftigtenzahl bei Ziehl-Abegg im Gewerbepark Hohenlohe von gut 800 auf über 1.000 zu erhöhen.
Quelle: Ziehl-Abegg