Zollrecht findet er besonders spannend

Robin Matschke hat an seine Ausbildung beim Zoll jetzt noch das Studium angehängt. Foto: Stefanie Pfäffle

Robin Matschke studiert für eine Laufbahn im gehobenen Zolldienst. Er schätzt an seiner Arbeit, dass sie so abwechslungsreich ist.

Was darf ich eigentlich aus dem Urlaub mitbringen? Diese und ähnliche Fragen hört Robin Matschke regelmäßig. „Er ist halt nichts Alltägliches, eher eine Nische“, sagt er über seinen Beruf. Der Bad Friedrichshaller hat im Herbst 2019 das Studium für eine Laufbahn im gehobenen Zolldienst begonnen. Zuvor hat er schon die Ausbildung für den mittleren Zolldienst beim Hauptzollamt Heilbronn abgeschlossen.

Wie kommt man überhaupt zur Arbeit beim Zoll? „Ich hab damals ein BORS-Praktikum gemacht, und jede Abteilung hat sich total interessant vorgestellt“, erinnert sich der 26-Jährige. Natürlich sei man nicht draußen unterwegs gewesen, aber Waffen oder Backpulver, das als Drogenersatz versteckt wurde, sind Dinge, die einen Teenager, wie Robin Matschke damals war, begeisterten – der schon als kleiner Junge Uniformträger toll fand. Trotzdem geht er nach der Realschule in Willsbach erst noch aufs Wirtschaftsgymnasium nach Öhringen und beginnt nach dem Abitur ein Wirtschaftspädagogikstudium in Mannheim. „Aber das habe ich nach zwei Jahren abgebrochen, das war mir alles zu theoretisch und hatte zu wenig Praxisbezug“, erzählt er.

Matschke erinnert sich an das Praktikum beim Zoll und beschließt, die Ausbildung für den mittleren Zolldienst zu machen. Zwei Jahre dauert diese, man braucht dafür mindestens Realschulabschluss und muss das schriftliche und mündliche Auswahlverfahren bestehen. Zweimal geht es für die Theorie sechs Monate lang an die Zollschule in Sigmaringen. „Da geht es vor allem um Rechtsfächer wie Zoll-, Steuer-, Sozialversicherungs- und Vollzugsrecht“, erläutert der aktive Handballer der Neckarsulmer Sportunion. Sein Favorit war Zollrecht. „Davon hat man ja als Laie keine Ahnung, aber das hat richtig Spaß gemacht.“ Ihm zumindest, denn vielen Mitschülern sei die Umstellung nicht so leicht gefallen, hat das doch mit Schulfächern wenig zu tun. „Aber die Dozenten nehmen einen an die Hand und nach einer Weile kann man die Gesetze richtig lesen.“

Gute Aufstiegschancen

In der Ausbildung ist man übrigens Beamter auf Widerruf, in der anschließenden dreijährigen Probezeit Beamter auf Probe und danach auf Lebenszeit. Matschke hat nur ein Jahr Probezeit auf dem Zollamt in Untermünkheim absolviert, war da in der Warenabfertigung für Ein- und Ausfuhr sowie Postpakete eingeteilt. „Ich hab mich in der Zeit für das Studium entschieden“, erzählt er. Das erweitert die Karrieremöglichkeiten: „Aufgrund des demographischen Wandels müssen in den nächsten 10-15 Jahren einige Stellen neu besetzt werden, da sehe ich gute Chancen.“

Das Studium dauert drei Jahre und ist normalerweise dual. „Jetzt haben wir iPads bekommen und die Vorlesungen sind online“, erzählt Matschke. Inhaltlich kommen BWL, VWL, Pädagogik und Psychologie hinzu. Seinen zukünftigen Beruf findet Robin Matschke jetzt schon enorm abwechslungsreich, da es beim Zoll so viele verschiedene Sachgebiete gibt. „Deswegen kann ich gar nicht sagen, was man mitbringen muss. Hier kann sich jeder einbringen.“ Flexibel sollte man aber sein, denn man kann in ganz Deutschland eingesetzt werden.

Autorin: Stefanie Pfäffle