In Deutschland existiert eine Fülle an Employer Branding Awards und Arbeitgebersiegeln. Doch es ist ratsam, genauer hinzusehen. Unternehmen aus der Region zeigen, auf welche Auszeichnungen sie besonders stolz sind.

Arbeitgeber-Awards und Bewerbungsplattformen haben in den vergangenen Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Dies kommt nicht von ungefähr, denn in einem hart umkämpften Talentmarkt müssen sich Unternehmen als attraktive Arbeitgeber positionieren und sich im besten Fall positiv von anderen Firmen abheben. Gleichzeitig suchen Bewerber klare Orientierung bei der Wahl ihres Arbeitgebers. In diesem Zusammenhang können Awards die Attraktivität von Arbeitgebern steigern und für verbesserte Sichtbarkeit sorgen. Es lohnt sich jedoch genau hinzuschauen: Awards variieren in Bezug auf Vergabekriterien, Glaubwürdigkeit und Relevanz.
Einige Wettbewerbe erfordern eine direkte Bewerbung durch Unternehmen, während andere auf unabhängigen Befragungen beruhen. Manche Siegel werden bereits durch die Selbstverpflichtung eines Arbeitgebers erlangt, beispielsweise hinsichtlich bestimmter Verhaltensweisen. Darüber hinaus können andere Auszeichnungen durch Audits oder Zertifizierungen erlangt werden. Das Unternehmen Ziehl-Abegg achtet daher besonders sorgfältig auf die Ausrichtung eines Awards. „Eine Auszeichnung hat nur dann Wert, wenn sie durch tatsächliche Leistung verdient wurde“, betont Rainer Grill, Leiter Öffentlichkeitsarbeit des Unternehmens. Er nehme gerne an Wettbewerben mit echter Konkurrenz teil, auch wenn es bedeute, nicht immer zu gewinnen. Als Beispiel nennt Grill den Deutschen Digital Award bei dem Ziehl-Abegg mit BMW-Motorrad und Toyota in einer Kategorie vertreten war und wie Toyota den Bronzepreis erhielt.
Auszeichnungen wirken nach außen hin
In den vergangenen Jahren wurde Ziehl-Abegg zudem mehrfach für sein Engagement auf TikTok ausgezeichnet, darunter beim deutschen Preis für Onlinekommunikation. „Wir mussten Unterlagen vorbereiten, einreichen, in der Vorauswahl auf die Shortlist kommen und dann am Finaltag vor einer Jury vor Ort präsentieren sowie Fragen beantworten. Die Spannung hielt bis zur Veranstaltung auf der Bühne an“, erklärt Grill.
Auch das Unternehmen Rüdinger Spedition durfte sich über verschiedene Prämierungen freuen. „Da in Hohenlohe bekanntlich mit Lob gespart wird, tun solche Auszeichnungen gut und wirken auch nach außen hin“, erklärt Liesa Meyle, Marketingleiterin des Unternehmens. Dank dieser Auszeichnungen habe das mittelständische Unternehmen aus Krautheim den nötigen Rückenwind, um auch den großen Konzernen und Global Playern zu zeigen, was Rüdinger Spedition leisten könne. Besonders stolz sei man auf den Oskar für den deutschen Mittelstand 2020. „Das war und ist ein sehr bedeutender Meilenstein, womit an den 2018 verliehenen Digitalisierungspreis angeknüpft werden konnte“, sagt Meyle. In den vergangenen Jahren habe man in den Bereichen Digitalisierung, Weiterentwicklung der Fahr- zeugtechnik, E-Mobilität und Bündelung von Verkehrsströmen richtig Gas gegeben. „Die Auszeichnungen sind für unsere Mitarbeiter eine tolle Anerkennung für ihren täglichen Einsatz und ihr Engagement“, so die Marketingleiterin. Über die Wertschätzung ihrer Arbeit freut sich auch die AFS Airfilter Systeme GmbH aus Untermünkheim, die 2024 mit dem Top 100-Siegel ausgezeichnet wurde. „Die Hürden für diese Auszeichnung sind sehr hoch. Laut Compamedia GmbH interessieren sich deutlich mehr als 3000 Unternehmen für eine Teilnahme“, erklärt Geschäftsführer Kai Kuppinger. Mit dem Preis werde die Forschungs- und Entwicklungsleistung der vergangenen Jahre gewürdigt. „Das motiviert und spornt uns an, diesen Weg weiterzugehen“, erklärt Jan Kuppinger, vor allem, da es die Teamleistung aller Mitarbeiter bestätige.
Auszeichnungen können also durchaus helfen, die Arbeitgeberattraktivität zu steigern und die Teamleistung in den Fokus zu stellen. Rainer Grill fasst es so zusammen: „Wer bei einem echten Wettbewerb, am besten mit einer Fachjury, gewinnt, darf auch stolz darauf sein.“
Teresa Zwirner