Eine wichtige Maßnahme im Kampf um Nachwuchskräfte ist und bleibt der Berufsinformationstag. Am 10. Mai stellen sich um die 90 Ausbildungsbetriebe beim BIT Crailsheim erneut den angehenden Bewerbern vor.

Frühjahr bedeutet für viele Schüler in Baden-Württemberg: Abschlussprüfungen. Zwischen Gedichtinterpretationen und Geometrie dürfen auch die Zukunftspläne nicht außer Acht gelassen werden. „Was will ich werden?“ – das ist die große Frage. Praktika können helfen, sich zu entscheiden. Oder auch Berufsinformationstage.
Crailsheim beispielsweise unterstützt am Samstag, 10. Mai, von 9 bis 13 Uhr Absolventen erneut bei ihrer beruflichen Orientierung. 90 Ausbildungsbetriebe stellen sich auf dem Event-Airport Hangar vor. Für Horst Herold, stellvertretender Leiter des Ressorts Bildung und Wirtschaft der Horaffen-Stadt, ist es wichtig, die angehenden Fachkräfte darüber aufzuklären, welche Möglichkeiten sich ihnen überhaupt bieten. „Die Entscheidung für einen Beruf ist eine wirklich große“, weiß Herold. „Man verbringt so viel Zeit im Job, da ist es unerlässlich, sich umfangreich zu informieren.“ Jeder junge Mensch zwischen 16 und 18 Jahren solle nach dem Besuch der Messe zumindest eine grobe Richtung für die Zukunft haben, ist das Ziel des Organisators.
Großer Vorteil beim BIT Crailsheim: Der persönlicher Kontakt
Der große Vorteil des Berufsinformationstages in Crailsheim? Der direkte Austausch. Potenzielle Bewerber können ohne große Hürden mit den Ausstellern in Kontakt treten. Dabei ist es keine Seltenheit, dass Firmen in Kontakt bleiben möchten – und sich mit Besuchern direkt zu Vorstellungsgesprächen verabreden. In der persönlichen Unterhaltung können Jugendliche zusätzlich mit ihrer Persönlichkeit punkten und Defizite im schulischen Bereich ausgleichen.
Doch warum sollten die Digital Natives der Generation Z noch auf Präsenzveranstaltungen gehen, wenn alles, was sie brauchen, auch online zu finden ist? „Das Internet hält einen sehr großen Blumenstrauß an Berufsfeldern bereit – teilweise kann das überfordern und noch mehr verwirren“, sagt Horst Herold. „Es sind dann auf einmal zu viele Möglichkeiten.“ Die drängendsten Fragen blieben zudem oft unbeantwortet.
Um die Hemmschwelle für einen Gesprächsbeginn noch weiter zu senken, senden immer mehr Unternehmen Messeteams, bestehend aus weiblichen und männlichen Auszubildenden. „Hat man einen Menschen in seinem Alter vor sich stehen, traut man sich auch eher Fragen nach dem Gehalt oder Unternehmensklima zu stellen“, erklärt der Organisator.
Messestände beim BIT Crailsheim heiß begehrt
Die Crailsheimer Betriebe bekommen den Vortritt, wenn es um Standplätze geht. Die sind heiß begehrt, sogar Firmen aus Aalen würden sich gern auf der Messe präsentieren. In Zeiten von Fachkräftemangel sind Ausbildungsmessen immer noch ein essenzielles Werkzeug zur Fachkräftegewinnung. „Grundsätzlich ist es uns aber wichtig, dass auch die kleineren Unternehmen der Stadt, die Chance bekommen, Auszubildende für sich zu gewinnen“, betont Horst Herold. Vor allem soziale Einrichtungen und das Handwerk stünden besonders im Fokus.
Ob Handwerk, Industrie oder staatliche Institutionen – Interessierte werden fündig. Vor allem der Lebensmittelsektor ist in Crailsheim sehr stark: Vion, Bürger oder Lieken. Alle sind sie auf der Messe anzutreffen. Aber auch Unternehmen der Verpackungsindustrie wie Gerhard Schubert dürfen beim Berufsinformationstag nicht fehlen – die Auswahl an interessanten Ausbildungsberufen ist groß. Wie soll man sich da entscheiden? Horst Herolds Tipp: Ein Plan muss her. „Sich vorab zu überlegen, was einem Spaß macht, ist keine schlechte Idee. Wer dann noch schaut, welche Unternehmen da sein werden und das mit seinen Präferenzen abgleicht, hat eigentlich schon seine Stationen für den Tag zusammen.“
Fabienne Acker