Die Bundesregierung plant, Deutschland hin zu einem internationalen KI-Standort zu entwickeln. Auch eine Kooperation mit dem US-amerikanischen Technologieunternehmen NVIDIA ist vorgesehen.
Die neue Bundesregierung setzt sich dafür ein, Deutschland als KI-Standort zu stärken. Am 13. Juni 2025 tauschte Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) sich in Berlin mit Jensen Huang, dem CEO des US-amerikanischen Technologieunternehmens NVIDIA, zu dem Thema aus.
Im Fokus des Gesprächs standen der Aufbau einer souveränen KI-Infrastruktur und die Förderung des KI-Ökosystems in Deutschland, so die Bundesregierung in einer Mitteilung. NVIDIA werde zusammen mit Partnern der deutschen Wirtschaft in eine KI-Infrastruktur in Deutschland investieren, die sich besonders an den Bedarfen der deutschen Industrie orientiert.
Deutschland auf dem Weg zum internationalen KI-Standort: Kooperation mit NVIDIA vorgesehen
Um eine solche „Industrial AI Cloud“ zu errichten, solle schon in den kommenden neun Monaten eine Infrastruktur mit einer Kapazität von mindestens 10.000 GPUs (Graphics Processing Units) aufgebaut werden.
„Investitionen in strategische KI-Infrastrukturen sind zentral für die Innovationskraft unseres Landes“, so Bundeskanzler Merz. „Wir begrüßen das Engagement von NVIDIA und seiner Partner ausdrücklich. Diese Kooperation kann ein bedeutender Schritt für Deutschlands digitale Souveränität und wirtschaftliche Zukunft werden.“
NVIDIA werde moderne KI-Hardware, Softwarelösungen und fachliches Know-how bereitstellen. Besonderen Wert werden das Unternehmen und seine Partner dabei auf Sicherheitsstandards und Datenhoheit legen. NVIDIA plane außerdem die Einrichtung eines Technology Centers in Deutschland, um Forschung und Entwicklung zu innovativen KI-Anwendungen weiter zu stärken.
Neben der Kooperation mit NVIDIA wolle die Bundesregierung noch weitere Maßnahmen umsetzen, um Deutschland zu einem führenden Standort in KI-Forschung, -Entwicklung und -Anwendung zu machen. Dazu gehören beispielsweise die Realisierung mindestens einer KI-Gigafabrik in Deutschland, die Verbesserung des Transfers industrieller KI-Anwendungen und die Förderung von Talenten und KI-Kompetenzen.
Deutschland auf dem Weg zum internationalen KI-Standort: Digitalverband veröffentlicht Empfehlungen
Bisher dominieren Unternehmen, die außerhalb der EU ansässig sind, den KI-Markt. Dem Digitalverband Bitkom zufolge sehen zwar drei Viertel der Unternehmen in Deutschland KI als wichtige Zukunftstechnologie, doch bisher setzt nur ein Fünftel sie tatsächlich ein.
„Bei Künstlicher Intelligenz muss die Zeit des Abwartens vorbei sein. Wir haben exzellente KI-Forschung, aber wir sind bisher noch zu langsam und zu zögerlich bei der Anwendung von KI-Lösungen“, betont Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst in einer Mitteilung. „Wir brauchen eine ambitionierte Anwendungsstrategie, Investitionen in Infrastruktur und Talente sowie einen innovationsfreundlichen Regulierungsrahmen.“
Der Digitalverband Bitkom hat unter dem Titel „Deutschland zum KI-Hotspot machen“ zehn Empfehlungen für die Bundesregierung veröffentlicht.
Red.
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