Dreimal mehr ungenutzte Büros als vor Corona

Homeoffice
Corona hat Homeoffice populär gemacht. Die Zahl ungenutzter Büros ist immer noch dreimal so hoch wie vor der Pandemie. Foto: Adobe Stock/Jelena

Die Arbeit im Homeoffice lässt viele Büros in Deutschland verwaisen. Der Anteil ungenutzter Büroräume ist dreimal so hoch wie 2019 vor der Corona-Pandemie. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Ifo-Instituts hervor.

„Aktuell sind 12,3 Prozent aller Arbeitsplätze vor Ort an einem durchschnittlichen Tag wegen Homeoffice nicht ausgelastet. Vor Corona im Jahr 2019 waren es nur 4,6 Prozent“, sagt Ifo-Experte Simon Krause. „Der Anteil der ungenutzten Arbeitsplätze in den Büros hat sich also etwa verdreifacht.“

Hinter den Durchschnittszahlen verbergen sich laut Ifo-Institut aber große Unterschiede. Im Dienstleistungssektor stieg der Anteil von 6,2 auf 16,8 Prozent. Im Verarbeitenden Gewerbe nahm der Anteil zu von 3,1 Prozent im Jahr 2019 auf aktuell 9,6 Prozent zu. Im Handel ist die Zunahme von 3,2 auf 5,8 Prozent begrenzt, ebenso wie im Bauhauptgewerbe von 1,7 auf 2,5 Prozent.  Besonders leere Büros finden sich laut den Umfrageergebnissen in den Branchen Informationstechnik, Werbung und Marktforschung, Unternehmensberatung sowie in der Pharmaindustrie.

„Etwa ein Viertel der Beschäftigten arbeitet regelmäßig im Homeoffice. Manche Firmen wandeln leere Büros um in Coworking-Spaces für mehr persönlichen Austausch an den Präsenztagen. Andere Unternehmen verringern ihren Flächenbedarf, um Kosten für die nicht genutzten Büros einzusparen“, kommentiert Krause die Ergebnisse. Diese Entwicklung könne Folgen für den Immobilienmarkt haben, der wegen gestiegener Zinsen und Baukosten ohnehin unter Druck stehe. Außerdem treffe der Rückgang der Büronutzung die Innenstädte besonders stark. Dort gebe es überdurchschnittlich viele Büros. Die Geschäfte in Stadtzentren litten wegen Homeoffice zudem unter niedrigeren Einzelhandelsumsätzen.

red.