E-Bikes für Mitarbeiter

Ganz entspannt auf dem Zweirad zur Arbeit: In der Region setzen viele Unternehmen bereits auf das E-Bike. Foto: Bechtle

Auch im Sommer 2023 bleibt das Elektrorad ein Megatrend. Immer mehr Unternehmen der Region erkennen die Vorteile für Mitarbeiter und Umwelt und bieten E-Bikes als Alternative zum Dienstwagen oder zu öffentlichen Verkehrsmitteln an.

Wer in diesem Frühsommer viel auf Radwegen unterwegs ist, hat es längst bemerkt: Deutschland fährt mehr und mehr elektrisch. Fast ein Viertel aller Fahrradverkäufe sind inzwischen E-Bikes. Unternehmen der Region haben den Trend erkannt, unter ihnen der Ventilatorenhersteller EBM-Papst aus Mulfingen, der seinen Mitarbeitern unter anderem ein E-Bike-Leasing bietet. „Das Angebot hat den Vorteil, dass die E-Bikes im Durchschnitt etwa ein Drittel günstiger sind, als wenn man sie privat im Laden kauft. Die damit verbundene Versicherung macht es zudem attraktiv, da diese je nach Kaufpreis bis zu 800 Euro extra kosten würde“, erklärt Pressesprecher Hauke Hannig. Außerdem gebe es für die Mitarbeitenden die Möglichkeit, sich gleichzeitig zwei Fahrräder zu leasen. „Wir haben seit der Einführung des Leasings im Jahre 2014 über 1300 Verträge abgeschlossen. Zum Großteil werden E-Bikes gewählt“, sagt Hannig.

Auch beim IT-Spezialisten Bechtle aus Neckarsulm haben Mitarbeitende die Möglichkeit, ein Dienstfahrrad zu besonderen Konditionen zu leasen und für den Weg zur Arbeit sowie privat zu nutzen. „2022 hatten wir konzernweit 1009 Dienstfahrräder. Die Laufzeit des Dienstradleasings beträgt dabei über drei Jahre. Danach können sich die Mitarbeitenden entscheiden, ob sie das Fahrrad auslösen oder ein neues leasen“, erklärt Nicole Diehlmann aus der Abteilung Nachhaltigkeitskommunikation bei Bechtle. E-Bikes zahlen zudem auf das Konto Umwelt ein. Laut Berechnungen der Vrije-Universität Brüssel liegt die CO₂-Bilanz bei sieben bis acht Gramm pro Kilometer – deutlich weniger als bei Autos, Bussen oder Bahnen.

Ausbau der Infrastruktur

Hauke Hannig freut sich, dass viele Mitarbeiter das E-Bike nutzen statt mit dem Auto zu fahren. „Das wird von uns auch gefördert, beispielsweise durch Lademöglichkeiten, Fahrrad-Stellplätze und dem Leasing-Modell“, sagt der Pressesprecher. Im Durchschnitt kämen bei gutem Wetter derzeit zwischen 50 und 60 Mitarbeitende mit dem Rad zur Arbeit. „Teilweise sind die Entfernungen vom Wohnort jedoch sehr weit und auch die Infrastruktur könnte weiter ausgebaut werden“, so Hannig.

Bei EBM-Papst wurden seit 2014 über 1.300 Leasing-Verträge abgeschlossen. Foto: EBM-Papst
Bei EBM-Papst wurden seit 2014 über 1.300 Leasing-Verträge abgeschlossen. Foto: EBM-Papst

Dies sieht auch die Bechtle AG so. „Im Bereich des Pendelverkehrs sehen wir eine steigende Akzeptanz des Fahrrads als Verkehrsmittel. Hier haben fahrradfreundliche Städte mit einem gut ausgebautem Radwegenetz die Nase vorn“, meint Nicole Diehlmann. „Dennoch wird weiterhin das Auto eine wichtige Rolle für uns spielen. Unser Geschäftsmodell sieht einen engen Kontakt zu unseren Kunden vor, sodass Kolleginnen und Kollegen durchaus weitere Strecken zurücklegen müssen.“ Hier setze Bechtle auf den Ausbau der Elektromobilität. Gruppenweit seien bereits 35 Prozent der Fuhrparkflotte elektrifiziert und 560 eigene Ladepunkte installiert.

Vergüngstigungen für Mitarbeiter beim Fahrradkauf

Nachhaltige Mitarbeitermobilität hat auch für die Unternehmen der Schwarz-Gruppe einen hohen Stellenwert. Daher bietet der Mobilitätsdienstleister Schwarz Mobility Solutions die Mitfahr-App twogo, verschiedene Jobtickets und ein autonomes Shuttle an. „Bundesweit profitieren die Mitarbeiter zudem von Vergünstigungen beim Kauf von Fahrrädern und E-Bikes“, erklärt Stephan Tschierschwitz, Bereichsleiter Mobilitätslösungen bei Schwarz Mobility Solutions.

Ansporn für Mitarbeiter zur E-Bike-Nutzung

An den Verwaltungssitzen in der Region Heilbronn werden bedarfsgerecht E-Bikes für die Standortmobilität, beispielsweise für die Fahrt zum Bahnhof, zur Verfügung gestellt. Und auch Akkus privater E-Bikes können an ausgewählten Standorten in abschließbaren Ladeschränken aufgeladen werden.

Radtouren stärken den Teamgeist: EBM-Papst will die Traditionen wiederbeleben. Foto: EMB-Papst

Um die Nutzung von E-Bikes weiter zu fördern, veranstalten die Unternehmen der Region zudem Fahrradausflüge.  Bechtle beteiligt sich beispielsweise unter anderem beim sogenannten Stadtradeln. „Hier melden sich einzelne Standorte und Teams an und treten in den sportlichen Wettbewerb, wer am Ende die meisten Kilometer auf dem Tacho hat“, sagt Nicole Diehlmann. Zudem könnten beim „Bechtlethon“ einmal jährlich Kilometer durch Laufen, Walken oder Fahrradfahren gesammelt werden. Die zurückgelegten Kilometer verrechne Bechtle in eine Spendensumme für soziale Einrichtungen. Auch EBM-Papst nutzt das Interesse an gemeinsamen Veranstaltungen. „Wir hatten bis 2019 viele jährliche Events. Diese waren jedoch wegen und während der Corona-Pandemie zum Erliegen gekommen. Nun starten wir neu und bieten ab Herbst wieder Ausfahrten an“, sagt Hannig.

Teresa Zwirner