Fachkräftemangel und Personalengpässe belasten Beschäftigte

Fachkräftemangel
Personalengpässe führen zu steigender Arbeitsbelastung. Viele Beschäftigte fühlen sich daher müde und gestresst. Foto: Adobe Stock/Fabio

In vielen Betrieben fehlen Fachkräfte. Eine Studie zeigt, wie sich Personalengpässe auf die Beschäftigten auswirken: Viele fühlen sich durch gestiegene Arbeitsbelastung gestresst und sind unzufrieden.

Der Fachkräftemangel in Deutschland wirkt sich negativ auf den Arbeitsalltag und die Zufriedenheit vieler Beschäftigter aus. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (Kofa) des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums.

Der repräsentativen Umfrage zufolge erleben 61 Prozent der Menschen Personalengpässe in ihrem direkten Arbeitsumfeld. Die höhere Arbeitsbelastung äußert sich bei den Betroffenen demnach auf unterschiedliche Weise. 31 Prozent haben Angst, ihre Aufgaben nicht erfüllen zu können. 55 Prozent empfinden regelmäßig Stress. 58 Prozent geben an, bei ihrer Arbeit auf die notwendige Sorgfalt verzichten zu müssen. 69 Prozent leisten häufig oder manchmal Überstunden und Mehrarbeit. 71 Prozent übernehmen Aufgaben außerhalb ihres Tätigkeitsbereichs.

Personen, die in Unternehmen ohne Personalengpässe arbeiten, beklagen derartige Probleme deutlich seltener. Zugleich ist ihre Zufriedenheit mit dem Job insgesamt höher. 80 Prozent bewerten das Betriebsklima als gut, 82 Prozent haben Spaß bei der Arbeit.

Handlungsbedarf für Unternehmen

Für betroffene Unternehmen gibt es der Studie zufolge erheblichen Handlungsbedarf. Es könne „zum Geschäftsrisiko werden, wenn die Qualität der Leistungen dauerhaft leidet und Aufträge wiederholt abgelehnt werden müssen”, sagt Gero Kunath, Fachkräfte-Experte beim IW. „Die Unternehmen sollten gegensteuern – sonst droht ein Teufelskreis. Denn Personalengpässe führen auch zu häufigeren gesundheitlichen Problemen und höheren Krankenständen bei betroffenen Belegschaften.” In der Folge sei damit zu rechnen, dass Personal abwandere und sich die Situation verschärfe.

red.