Die Arbeitswelt ist im Wandel und mit ihr das betriebliche Gesundheitsmanagement. Neben psychischen Erkrankungen führen vor allem langes Sitzen und eine einseitige Belastung zu hohen Krankheitsausfällen.
Auto fahren, den Aufzug nehmen, stundenlang sitzen – kein Wunder, dass Übergewicht, Diabetes und Rückenschmerzen zu echten Volksleiden geworden sind. Tatsächlich verursachen Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems nach psychischen Störungen die meisten Fehltage. So meldet die Barmer im Gesundheitsreport 2022 allein für die Altersgruppe von 30 bis 49 Jahren 638 Fehltage pro 100 Vollzeitbeschäftigten wegen orthopädischer Beschwerden.
Unternehmen investieren in die Prävention, denn gerade in Bezug auf muskuläre Verspannungen durch langes Sitzen spielt ein ergonomisch eingerichteter Arbeitsplatz eine wichtige Rolle. Die Firma Kärcher bietet ihren Mitarbeitern beispielsweise Ergonomieberatungen an. „Zusätzlich gibt es projektbezogene Arbeitsplatzanalysen mit Ableitung individueller Maßnahmen, zum Beispiel höhenverstellbare Schreibtische“, sagt Anita Pflugfelder vom Kärcher Health Management.
Doch nicht nur das Personal im Büro steht bei den Unternehmen im Fokus. So kümmert sich die Firma Würth unter anderem um die körperlichen Herausforderungen der Logistik-Mitarbeiter: Zwei Mal wöchentlich kommt das Kraftmobil mit computergestützten Trainingsgeräten an die Arbeitsplätze. Diese ermöglichen ein effektives Training in nur wenigen Minuten während der Arbeitszeit. Die Schichtarbeiter setzen sich so mit der eigenen Gesundheit auseinander und können mit Therapeuten eventuelle Beschwerden besprechen.
Eckart Baier