Heilbronn hat beim Wettbewerb um den Titel European Green Capital 2026 den zweiten Platz erreicht. Das hat die Europäische Kommission am 27. November im spanischen Valencia – der aktuellen Titelstadt – bekannt gegeben. Den ersten Platz sicherte sich die historische Stadt Guimarães im Norden Portugals, die sich bereits zum dritten Mal beworben hatte.
„Wir sind aufrichtig stolz auf dieses Ergebnis und gratulieren Guimarães zum Titel“, erklärte Heilbronns Oberbürgermeister Harry Mergel laut Pressemitteilung der Stadtverwaltung nach der Bekanntgabe. „Mit unserer ersten Bewerbung direkt im Finale zu sein ist für uns ein großartiger Erfolg und eine Bestätigung dafür, dass wir mit unseren bisherigen Anstrengungen auf dem richtigen Weg zu einer noch grüneren, lebenswerteren und umweltfreundlicheren Stadt sind. Wir werden uns die Verbesserungsvorschläge der Jury genau ansehen und sie für unsere nächste Bewerbung so weit es geht umsetzen und einarbeiten. Wir werden wie immer unser Bestes geben. Denn wir sind angetreten, um zu gewinnen.“
Wettbewerb European Green Capital
Den Wettbewerb European Green Capital schreibt die Europäische Kommission jährlich für Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern aus. Sich mehrmals für den mit 600.000 Euro dotierten Titel zu bewerben ist durchaus üblich. Kaum eine Stadt unter den bisherigen Titelträgern hat es im ersten Anlauf geschafft.
Im Finale stand Heilbronn gemeinsam mit der portugiesischen Stadt Guimarães und der österreichischen Stadt Klagenfurt am Wörthersee. Die erste Titelstadt 2010 war Stockholm. Die erste deutsche Titelstadt war 2011 Hamburg, gefolgt von Essen 2017.
Bau- und Umweltbürgermeister Andreas Ringle betonte, dass der European Green Capital-Wettbewerb dazu beitrage, mit den Bürgern, Vereinen, Unternehmen und Bildungseinrichtungen zu Umweltthemen ins Gespräch zu kommen und eigene Initiativen zu fördern. Gemeinsam können wir viel erreichen, um unsere Stadt vor Hitze und Hochwasser zu schützen und sie zukunftsfähig zu machen. Wir freuen uns, jetzt schon Teil dieses großartigen, europäischen Netzwerks zu sein.“
Präsentation mit wesentlichen Strategien und Projekten
Heilbronn hatte der fünfköpfigen Jury aus Vertreterinnen und Vertretern der EU in einer 45-minütigen Präsentation seine wesentlichen Strategien und Projekte im Umweltbereich vorgestellt. Dabei setzte die Stadt auf eine kombinierte Präsentation aus Videoclips, Fotos und gesprochenen Erklärungen.
Bewertet wurde die Vernetzung der sieben Umweltbereiche Biodiversität, Klimaschutz und Klimaanpassung, Abfall- und Kreislaufwirtschaft, Lärm, Luft- und Wasserqualität. Den Titel erhalten Städte, die beispielhaft mit diesen Herausforderungen umgehen.
Viel Lob von der Jury des European Green Capital Wettbewerbs
In der Begründung hob die Jury positiv das Zusammenspiel der Konzepte im Umweltbereich und die städtische Bürgerbeteiligung hervor. Positiv ist auch der geringe Trinkwasserverbrauch und das Abwassermanagement, die der Rückgang des Abfallaufkommens pro Kopf um 17 Prozent in den vergangenen zehn Jahren, die große städtische Naturschutzfläche sowie die Reduktion von Lärm und Luftverschmutzung durch geeignete Maßnahmen wie Tempolimits.
Verbessern könne sich Heilbronn noch beim Anteil der Grünflächen in der Innenstadt sowie dem Ausbau erneuerbarer Energien.
red.