Der Vorstand der Handwerkskammer Heilbronn-Franken hat sich neu aufgestellt. 17 Jahre lang war das Handwerk in Heilbronn-Franken untrennbar mit dem Namen Ulrich Bopp verbunden. Neuer Präsident ist nun Ralf Rothenburger, Elektroinstallateurmeister aus Weinsberg-Grantschen.
Die Vollversammlung wählte den bisherigen Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft Heilbronn-Öhringen einstimmig an die Spitze des Gremiums. Neue Vizepräsidentin für die Arbeitgeberseite ist Monika Schaffner. Die selbstständige Elektroinstallateurmeisterin aus Satteldorf ist die erste Frau, die dieses Amt bekleidet. Die Arbeitnehmerseite vertritt künftig der neue Vizepräsident Gerd Schilling. Der Kommunikationselektroniker aus Brackenheim ist bei der Firma Schunk in Lauffen am Neckar beschäftigt.
Neuer Vorstand der Handwerkskammer
Nicht nur das Präsidium wurde neu aufgestellt. Auch im Vorstand der Kammer gibt es neue Gesichter. Neben Vizepräsidentin Schaffner und Vizepräsident Schilling gehören von nun an Ulrich Stein (Maler- und Lackierermeister, Waldenburg), Manuel Keicher (Stuckateurmeister, Heilbronn), Timo Szabo (Kfz-Technikermeister, Kreuzwertheim) und Steffen Hänisch (Hörakustiker, Külsheim) dem Gremium an. Als Mitglieder des Vorstands bestätigt wurden Präsident Ralf Rothenburger, Bernhard Kuhn (Bäckermeister, Neckarsulm) und Jürgen Görke (Polier, Öhringen).
Ulrich Bopp wird Ehrenpräsident
Im Rahmen der Vollversammlung wurde Ulrich Bopp von Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold die Goldene Ehrennadel von Handwerk BW verliehen. Reichhold würdigte Bopps langjähriges Engagement für das Handwerk. Des Weiteren wurde er vom Gremium einstimmig zum Ehrenpräsidenten ernannt. Außerdem wurden die beiden bisherigen Vizepräsidenten Kurt Georg Schreiber und Markus May zu Ehrenvizepräsidenten ernannt und das bisherige Vorstandsmitglied Rainer Biedermann mit der Goldenen Ehrennadel der Handwerkskammer Heilbronn-Franken ausgezeichnet.
Bopp nutzte die Gelegenheit, um seine Zeit als Präsident Revue passieren zu lassen. Ihm sei es immer besonders wichtig gewesen, „das Verhältnis zwischen der Kammer und unseren Betrieben auszubalancieren“. Drei Errungenschaften sind ihm besonders in Erinnerung geblieben: Die Rückvermeisterung, die Einführung der Meisterprämie und der Meistergründungsprämie sowie die Gleichsetzung des Meistertitels mit dem akademischen Grad des Bachelors. „Ich bin sehr froh darüber, dass wir das gemeinsam erreicht haben“, erklärte der Maurermeister. Er könne „mit erhobenem Haupt und gutem Gewissen aus dem Amt scheiden“.
Schwerpunkte für die kommenden Jahre
Für die kommenden fünf Jahre skizzierte der neue Kammerpräsident Ralf Rothenburger die Schwerpunkte, auf die er seinen Fokus legen will: Die Stärkung und Förderung von Ausbildung und Fachkräftesicherung durch Investitionen und die weitere Digitalisierung und Innovation, allerdings mit Maß und Mitte und nach dem Motto „Wir sind aufgeschlossen, aber nicht blind“. Rothenburger ist überzeugt: Das Handwerk muss die vielfältigen technischen Möglichkeiten nutzen, wo es sinnvoll ist – aber ohne jedem Trend hinterherzurennen. Auch die Bürokratie hat Rothenburger auf seine Agenda gesetzt und will sich dafür kämpfen, dass die Belastungen für die Betriebe so gering wie möglich zu halten. Ein weiteres wichtiges Thema ist für den 66-Jährigen die Nachhaltigkeit. Sie sei „nicht nur ein Trend, sondern eine Notwendigkeit“. Daher müsse auch das Handwerk seine Prozesse und Produkte umweltfreundlicher gestalten und ressourcenschonend arbeiten. „Das Handwerk kann hier eine Vorreiterrolle einnehmen“, ist er überzeugt.
Ein besonderes Anliegen ist es ihm außerdem, „die Gemeinschaft und den Zusammenhalt unter den Handwerkern zu stärken“. Hierfür werde er regelmäßige Austauschformate und Netzwerktreffen schaffen, „damit wir uns gegenseitig unterstützen und gemeinsam wachsen können“. Rothenburger macht auch deutlich: „Das Handwerk ist das Rückgrat unserer Gesellschaft. Wir sind diejenigen, die tagtäglich dafür sorgen, dass Häuser gebaut, Stromleitungen verlegt, Möbel gefertigt und Maschinen repariert werden.“
red.