Qualifikationslücken mit KI schließen

KI
Eine KI, die lästige Aufgaben übernimmt und Qualifikationslücken von Mitarbeitern schließt: Das wünschen sich viele Führungskräfte. Foto: Kaspersky

Wie eine aktuelle Umfrage zeigt, beabsichtigt über ein Viertel der Führungskräfte auf C-Level (32 Prozent) in Unternehmen in Deutschland, generative Künstliche Intelligenz (KI) einzusetzen, um Qualifikationslücken zu schließen.

Aktuell stehen Unternehmen weltweit vor der Herausforderung, mit den durch generative KI ausgelösten Veränderungen Schritt zu halten – auch in Deutschland. Laut einer aktuellen Umfrage von Kaspersky unter Führungskräften in Unternehmen in Deutschland hält fast die Hälfte (46 Prozent) sie für einen Game Changer wie einst Google. Daher sei es auch nicht verwunderlich, dass die neue Technologie bei fast allen (95 Prozent) in Vorstandsmeetings regelmäßig besprochen werde. So erwägen der Umfrage zufolge 32 Prozent der Befragten, das Automatisierungs- und Produktivitätssteigerungspotenzial generativer KI zur Behebung von Qualifizierungslücken einzusetzen.

Verständnis der Technologie fehlt noch

Jedoch äußerte nach Angaben von Kaspersky die große Mehrheit (92 Prozent), die Funktionsweise und den Verbleib der eingegebenen Daten noch nicht ausreichend zu verstehen. Trotzdem plant über die Hälfte (55 Prozent) die neue Technologie einzusetzen, um ungeliebte Tätigkeiten ihrer Mitarbeiter zu automatisieren. Fast ebenso viele (46 Prozent) hoffen, dass die generative KI auch eigene lästige Aufgaben für sie übernimmt.

Laut der Kaspersky-Umfrage gehen 38 Prozent der Entscheider davon aus, dass die Technologie in ihren IT-Abteilungen am häufigsten eingesetzt wird. Weitere Abteilungen, in denen sie laut C-Level-Führungskräften am meisten verwendet werde, sind Marketing und Kommunikation (jeweils 13 Prozent), HR (11 Prozent) und Finanzen (9 Prozent).

Sicherheitsrisiken bedenken

„Generative KI bietet die Möglichkeit, ressourcenintensive Aufgaben, die normalerweise Fachkenntnisse und Erfahrung erfordern, in wenigen Minuten zu erledigen“, erklärt David Emm, Principal Security Researcher bei Kaspersky. „Allerdings sollte man sich darüber im Klaren sein, dass Teams diese Tools in der Regel ohne Bedenken zur Produktivitätssteigerung einsetzen, die Daten jedoch die Unternehmensgrenzen verlassen und ausgenutzt werden können, sobald sie in ein solches Tool gelangen. Wird KI vielfach in Unternehmen genutzt, bevor entsprechende Richtlinien eingeführt wurden, kann dies dazu führen, dass IT-Teams im Hinblick auf ihre Cybersicherheit einen Rückstand aufholen müssen, so wie wir es beim BYOD-Trend vor einem Jahrzehnt gesehen haben. Obwohl generative KI eindeutig Geschäftsvorteile mit sich bringt, ist wie bei vielen anderen Sicherheitsherausforderungen Aufklärung der Schlüssel. Die Zusammenarbeit mit Experten für Cybersicherheit und -risiken wird dabei helfen, eine Umgebung zu schaffen, die den sicheren, geschützten und produktiven Einsatz generativer KI ermöglicht.“

Datennutzung erleichtern

„Damit Deutschland bei KI Fahrt aufnehmen kann, müssen die Unternehmen ihre Anstrengungen und auch Investitionen weiter verstärken“, sagt Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst zum Thema Künstliche Intelligenz. „Zugleich ist aber auch die Politik gefordert, dafür zu sorgen, dass es nicht bei Absichtserklärungen und Strategien zur KI-Förderung bleibt, sondern die Nutzung und Entwicklung von KI in Deutschland deutlich erleichtert wird. Insbesondere die Nutzung wenig sensibler Daten muss erleichtert werden.“

red.