10 Dinge, für die Start-ups unnötig viel Geld ausgeben

Frisch gegründet, geben Start-ups oft Geld für Dinge aus, die nicht direkt zum Unternehmenswachstum beitragen. Diese Ausgaben können zu ernsthaften Liquiditätsproblem führen und das Unternehmen gefährden. Robert Giebenrath, Gründer der RG Finance GmbH, externer CFO und Unternehmensberater, nennt zehn Dinge, die junge Firmen in Schieflagen bringen können.

Start-ups Geldverschwendung
Eine funktionale, ansprechende Büroausstattung ist wichtig. Gerade zu Beginn sollte jedoch nicht zu viel Geld zu exklusives Mobiliar verschwendet werden. Foto: Adobe Stock/fotoinfot

Ausgaben für Büros

Die Investition in zu große und teure Büroflächen sorgt dafür, dass die Kosten in vielen Start-ups explodieren. Auch wenn der Gedanke, dass das Unternehmen und somit auch der Platzbedarf wachsen wird, nicht falsch ist, empfiehlt es sich, die Größe der Büros an den tatsächlichen Bedarf anzupassen und das Budget so zu entlasten.

Erweiterung des Managements

Bei der Einstellung von Führungskräften können schnell hohe Ausgaben entstehen. Manager, die aus größeren Firmen kommen, passen jedoch von ihrer bisherigen Erfahrung her nicht zu einem Start-up. Sinnvoller ist es, das Management mit Start-up-erfahrenen Leuten zu besetzen. Ohnehin ist es am besten, wenn die Führungsetage aus den eigenen Reihen kommt.

Zu große Firmenfahrzeuge

Fahrzeuge aus dem Luxussegment sehen zwar repräsentativ aus, belasten jedoch das Budget unnötig. Beim Kauf von Firmenwagen hilft die Faustregel, dass die Leasingrate nicht höher ausfallen sollte als ein Prozent des monatlichen Umsatzes. Wer das beachtet, spart eine Menge Geld ein.

Workations

Solche Work-and-Travel-Aktionen sind in jungen Unternehmen mit vielen Remote-Mitarbeitern beliebt. Das sorgt zwar für Freude bei den Angestellten, jedoch auch für hohe Rechnungen. Zudem sind solche Workations steuerlich nicht ohne weiteres absetzbar.

Fehlgeleitete Marketingaktionen

Oft fühlen sich Start-ups zu früh dazu verleitet, eine eigene Marke zu erzeugen. Das entsprechende Marketing dafür kostet aber eine Menge Geld, und ohnehin kommen kleine Unternehmen zu Beginn kaum gegen große, bekannte Marken an. Besser sind Aktionen, die dazu dienen, direkt Neukunden zu gewinnen und so eine sofortige Rendite zu erzielen.

Teure Technologien

Gerade in jungen Unternehmen ist die Technologieaffinität meistens hoch. Teure Software-Tools sollten jedoch nur dann eingekauft werden, wenn sie einen direkten Mehrwert bringen und tatsächlich gebraucht werden.

Zu viele Neueinstellungen

Viele Start-ups rekrutieren neue Mitarbeiter in größerer Anzahl, wenn die Umsätze steigen. Diese werden häufig nicht richtig eingearbeitet oder verfügen nicht über die passenden Qualifikationen. Statt des Recruitings sollte hier auf den Aufbau von Talentpools gesetzt werden, aus dem dann geschöpft wird, wenn tatsächlich neuer Personalbedarf entsteht. Idealerweise liegen die Personalkosten bei einem Drittel des Rohertrags.

Exklusive Büroausstattung

Kosteneffiziente Büromöbel, die trotzdem zweckmäßig sind, bieten erhebliches Einsparpotenzial. Das gilt sowohl für die Mitarbeiterbüros als auch für die Einrichtung der Arbeitsplätze von Führungskräften.

Externe Dienstleistungen und Freelancer

Manchmal ist es sinnvoll, Freiberufler zu beauftragen, wenn die Kompetenzen im eigenen Haus fehlen. Grundsätzlich sollten Start-ups jedoch bestrebt sein, Aufgaben inhouse erledigen zu lassen, um Zusatzausgaben zu vermeiden.

Werbemaßnahmen

Ein hoher Teil der unnötigen Ausgaben fällt durch teure Werbemaßnahmen an. Vor allem im Digital Business oder in Agenturen ist dies oft der Fall. Ein gutes Marketing-Controlling wirkt dem entgegen, denn damit lässt sich prüfen, ob sich durch Werbemaßnahmen tatsächlich Gewinn erwirtschaften lässt.

red