Frauenerwerbsquote muss steigen

Logistikmitarbeiterin im Lager: Ohne Frauen werde der Fachkräftemangel nicht zu bewältigen sein, ist der DGB überzeugt. Foto: Adobe Stock/pikselstock

Ohne Frauen werde der Fachkräftemangel nicht zu beheben sein. Darauf weisen der Deutsche Gewerkschaftsbund und seine Mitgliedsgewerkschaften anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März hin.

„Bei den Frauen liegt ein enormes Beschäftigungs­potenzial“, sagt Jochen Dürr, Kreisvorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) in Schwäbisch Hall. Allerdings seien viele Frauen aufgrund familiärer Sorgeverpflichtungen nur in Teilzeit oder gar nicht erwerbstätig – trotz guter Qualifikation. Dieses Potenzial sollten Arbeitgeber heben.

Die Steigerung der weiblichen Erwerbsbeteiligung werde jedoch alles andere als ein Selbstläufer sein. „Die Hürden für Frauen am Arbeitsmarkt sind hoch: Schlechte Vereinbarkeit, niedrige Entgelte, eine hohe Arbeitsbelastung und Sexismus am Arbeitsplatz – und die Aufzählung ließe sich weiter fortsetzen – behindern die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in der Arbeitswelt“, meint DGB-Regionsgeschäftsführerin Silke Ortwein. Sie appelliert daher an Arbeitgeber und Politik, jetzt zu handeln.

Bei der Förderung der Frauenerwerbstätigkeit gehe es laut DGB um mehr Arbeitszeitsouveränität und Umverteilung von unbezahlter Sorgearbeit. Es gehe um die Beseitigung steuerlicher Fehlanreize wie dem Ehegatten­splitting und der Steuerklasse V. Und es gehe darum, die Entgeltlücke zu schließen. „Jetzt heißt es auch: Rauf mit den Löhnen, gerade in den frauendominierten Berufen. Denn eine Erwerbstätigkeit muss nicht nur mit Sorgeverantwortung vereinbar sein. Sie muss auch die Existenz von Frauen sichern“, betont der DGB-Kreisvorsitzende Dürr.

red.