Etablierte Unternehmen haben häufig hervorragende Marktkenntnisse und eingeführte Produkte. Oft fehlen ihnen aber Erfahrungen mit den neuesten digitalen Technologien oder mit innovativen Geschäftsmodellen. 32 Prozent der Unternehmen in Deutschland kooperieren deshalb mit Tech-Startups.

Eine repräsentative Befragung von mehr als 600 deutschen Unternehmen des Digitalverbands Bitkom nimmt die Zusammenarbeit zwischen etablierten Unternehmen und Startups in den Blick. „Es gibt einen einfachen Weg, die Digitalisierung der deutschen Wirtschaft zu beschleunigen: mehr Zusammenarbeit zwischen Startups und etablierten Unternehmen. Insbesondere der für Deutschland immens wichtige Mittelstand würde davon profitieren“, so Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst. „Zugleich stärken Kooperationen die Startups, verschaffen ihnen besseren Zugang zum Markt und machen Deutschland als Startup-Standort interessanter.“
Die Studie zeigt: Elf Prozent der befragten Unternehmen entwickeln in der Zusammenarbeit mit Startups neue Produkte oder Dienstleistungen. Dabei sind drei Prozent der Unternehmen finanziell an Startups beteiligt, zwei Prozent haben aus dem eigenen Unternehmen heraus selbst Startups gegründet. Am häufigsten (23 Prozent) sind jedoch lockere Kooperationen, etwa mit Gründerwettbewerbern.

Zufriedenheit der Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Startups ist hoch
In der Befragung wird auch die Zufriedenheit mit der Zusammenarbeit deutlich: So gut wie alle Unternehmen, die mit Startups zusammenarbeiten, sind mit den Ergebnissen zufrieden. 93 Prozent gaben an, dass die Erwartungen teils oder sogar vollständig erfüllt worden seien. Bei fünf Prozent wurden die Erwartungen sogar übertroffen. Praktisch kein Unternehmen äußerte sich enttäuscht oder unzufrieden über die Kooperation.
Fragt man jene Unternehmen, die nicht mit Startups kooperieren, nach den Gründen für diese Zurückhaltung, gaben 45 Prozent an, dass kein Budget für solche Maßnahmen zur Verfügung steht. 44 Prozent haben schlicht keinen Kontakt zu Startups, während es 42 Prozent an einem konkreten Projekt fehlt. Bei 38 Prozent war Zeitmangel der angegebene Grund. Besonders interessant: Jeweils rund ein Viertel sieht keinen Mehrwert in einer Zusammenarbeit mit Startups (25 Prozent) oder betrachtet Startups weniger als Partner, sondern eher als Konkurrenz (28 Prozent). Dazu Wintergerst: „Die meisten Unternehmen würden von einem Austausch mit Startups profitieren. Der dafür notwendige Aufwand an Zeit und Geld ist eine Investition in die Zukunftsfähigkeit des eigenen Unternehmens.“
red.