Arbeitsvolumen erreicht wieder Vorkrisenniveau

Arbeitsvolumen
Das Volumen der geleisteten Arbeitsstunden hat wieder das Vorkrisenniveau erreicht. Foto: Adobe Stock/Andrey Popov

Die geleistete Arbeitszeit der Erwerbstätigen erreichte im zweiten Quartal 2023 erstmals wieder Vor-Pandemie-Niveau.

Das Arbeitsvolumen der Erwerbstätigen stieg gegenüber dem Vorjahresquartal um 0,8 Prozent auf 14,6 Milliarden Stunden, wie das das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in seiner aktuellen Arbeitszeitrechnung mitteilt. Es erreicht damit erstmals wieder den Vor-Corona-Stand des zweiten Quartals 2019. Ursächlich hierfür sei ein neuer Höchststand der Erwerbstätigkeit in einem Frühling. „Trotz Energiekrise und Konjunkturflaute, noch nie haben die Beschäftigten in einem Frühlingsquartal so viel gearbeitet“, berichtet Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“.

Neuer Rekord

Die Arbeitszeit je erwerbstätiger Person sei mit 319,1 gearbeiteten Stunden gegenüber dem Vorjahresquartal fast gleichgeblieben. Im ersten Quartal 2023 lag sie saison- und kalenderbereinigt noch um 0,6 Prozent niedriger.

Die Zahl der Erwerbstätigen stieg im zweiten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorjahresquartal um 0,7 Prozent auf 45,9 Millionen Personen. Damit wurde laut IAB ein neuer Rekord erreicht, allerdings sei der Anstieg der Erwerbstätigkeit zuletzt abgeflacht.

Teilzeit steigt

Die Teilzeitquote nahm nach Angaben des IAB im zweiten Quartal 2023 gegenüber dem Vorjahresquartal um 0,2 Prozentpunkte zu und lag bei 39,1 Prozent. Die Zahl der Teilzeitbeschäftigten stieg mit 1,4 Prozent dabei deutlich stärker als die der Vollzeitbeschäftigten mit 0,5 Prozent. Dies liege auch an einem Beschäftigungszuwachs gerade in Branchen mit einem hohen Teilzeitanteil wie dem Gastgewerbe oder dem Bereich Erziehung und Unterricht.

Weniger Überstunden

Gegenüber dem Vorjahresquartal gingen die bezahlten und unbezahlten Überstunden laut IAB zurück. Im Durchschnitt habe jede Arbeitskraft im zweiten Quartal 3,2 bezahlte und 4,7 unbezahlte Überstunden geleistet. „Die Kurzarbeit ist wieder auf Normalniveau angekommen, aber Überstunden werden seit Corona deutlich weniger geleistet“, sagt Weber.

Krankenstand weiterhin hoch

Der Krankenstand liege mit fünf Prozent im zweiten Quartal 2023 nur leicht unter dem sehr hohen Niveau des Vorjahresquartals mit 5,3 Prozent. Als weiterhin häufigsten Grund für Krankmeldungen gibt die IAB vor allem Atemwegsinfekte und Erkältungskrankheiten an.

red.