Ausbildung mit Handicap

Lilly Ucik (19) macht eine Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin. Foto: privat

Die Menschen, mit denen Lilly Ucik bei der Stiftung Lichtenstern in Löwenstein zusammenarbeitet, haben geistige oder mehrfache Behinderungen.

Ihre Begeisterung für die Arbeit mit Menschen mit Behinderung übernahm Lilly Ucik von ihren Eltern, die selbst eine Ausbildung als Heilerziehungspfleger bei der Stiftung Lichtenstern absolviert haben. Sie hat ihre Eltern oft zur Arbeit begleitet, ist mit auf Freizeiten gegangen und hat schnell für sich herausgefunden, dass ich diesen Beruf ausüben möchte, erzählt die 19-Jährige. Weitere Erfahrungen hat sie gesammelt als sie mit 14 bei den Offenen Hilfen angefangen hat. 

Wer Heilerziehungspfleger werden möchte, sollte sehr viel Offenheit mitbringen, sagt Ucik. Denn man muss sich auf die Menschen einlassen können, sie kompetent begleiten und dabei die eigenen Bedürfnisse zurückstellen können. Mit dem Fachwissen, das sie in ihrer Ausbildung erwirbt, kann sie die Menschen in ihrer Gruppe besser verstehen.

Außerdem bedarf es einer hohen sozialen Kompetenz und einem Sinn für Kreativität, um jeden Tag für die Menschen interessant und unterschiedlich zu gestalten.

Soziale Kompetenz und Kreativität sind wichtig

In der Praxis bedeutet das, mit den Menschen nach draußen zu gehen, einen Kaffee zu trinken und die Menschen in die Gesellschaft zu inkludieren.

Zu ihrem Beruf gehört ebenfalls die Begleitung ihrer Klienten zu Therapien, wie der Reittherapie, auf die sich alle Teilnehmer freuen. Sie hat sogar eigene Therapiepferde. Zum Beruf gehört viel Spontanität. Daher gibt es für sie auch keinen einzigen Tag, der langweilig ist. Die vertrauensvollen Beziehungen zu den Menschen, mit denen sie arbeitet, genießt sie.

Nach ihrer Ausbildung möchte sich Lilly Ucik weiterbilden, dabei interessieren sie unterschiedliche Therapieansätze, die ihr dabei helfen, den Menschen mehr Selbstständigkeit zu geben.

Beatrix Drescher