Nicht nur die hohe Dichte an Gründern und Unternehmern zeichnet Heilbronn-Franken aus. Der Erfolg der Region stützt sich auch auf die starke Bildungslandschaft, die Schulabsolventen sowie Fach- und Führungskräfte auf die Anforderungen eines wandelnden Arbeitsmarktes vorbereitet.

„Bildung ist unser wichtigster Rohstoff!“ Dieses Zitat von Dieter Schwarz prägt nicht nur das Handeln der Dieter Schwarz Stiftung, sondern ganz Heilbronn-Franken. Die Region hat es geschafft, eine einzigartige Symbiose aus traditioneller Handwerkskunst, modernster Technologie und innovativen Bildungsangeboten zu schaffen. Diese Mischung macht Heilbronn-Franken zu einem Leuchtturm in der deutschen Bildungslandschaft. Der Bildungscampus der Dieter Schwarz Stiftung ist dabei nur ein Vorzeigeprojekt, das sich besonders durch die Vielfalt der unterschiedlichen Bildungseinrichtungen auszeichnet. „Der Campus bietet eine einzigartige Plattform für die Vernetzung von verschiedenen Einrichtungen wie Universitäten, Hochschulen und Weiterbildungseinrichtungen“, erklärt Prof. Reinhold R. Geilsdörfer, Vorsitzender Geschäftsführer der Dieter Schwarz Stiftung. Dieses Netzwerk ermögliche es, Synergien zu nutzen und innovative Bildungsangebote zu entwickeln.
Digitale Transformation am Bildungscampus
Durch die enge Zusammenarbeit mit regionalen Unternehmen und Organisationen könne der Campus auf die spezifischen Bedürfnisse der Region eingehen – beispielsweise auf die digitale Transformation. So verwundert es nicht, dass auf dem Bildungscampus der Artifical Intelligence Training & Qualification Campus (AI TRAQC) der Hochschule Heilbronn vertreten ist. Diese Initiative, die gemeinsam mit der Dualen Hochschule Heilbronn, dem TUM Campus Heilbronn und dem KODIS des Fraunhofer IAO gestartet wurde, markiert einen bedeutenden Schritt für die KI-Transformation in der Technologieregion Heilbronn-Franken.
Forschung und Lehre
„Wir zeigen Unternehmen auf, welche Anwendungsfälle im Bereich der Künstlichen Intelligenz denkbar sind und wie solche Werkzeuge in den bestehenden Prozessen zum Einsatz kommen können“, erklärt Dr. Henning Groscurth, Prorektorat Forschung, Transfer, Innovation der Hochschule Heilbronn. Einzelne Anwendungsfälle werden dann gemeinsam entwickelt, „entweder direkt im Unternehmen oder in einer geschützten Entwicklungsumgebung, der sogenannten Sandbox.“ Die Verbindung zwischen Bildungseinrichtungen und der regionalen Wirtschaft sei dabei von herausragender Bedeutung. „Wir Hochschulen sind Transferakteure ersten Ranges. Wir können nicht auf Studium und Lehre reduziert werden. Ein Löwenanteil unserer Forschungsaktivitäten wird in Kooperation mit Unternehmen durchgeführt“, sagt Groscurth.
Bildungslandschaft im Wandel
Angesichts der rasanten Entwicklung von KI sei die konstante Weiterbildung für Fach- und Führungskräfte unerlässlich, um mit den neuesten Technologien und Methoden Schritt zu halten. Auch in den Studiengängen, die sich schwerpunktmäßig mit Computerwissenschaften befassen, spielen die digitale Transformation und neue Technologien eine bedeutende Rolle. Hervorzuheben ist beispielsweise der Studiengang Information Engineering, der an der Technischen Universität München am Campus Heilbronn angeboten wird. Dieser liegt – zusammen mit ähnlichen Studiengängen der zentralen TUM –nicht nur bundesweit an der Spitze, sondern kommt auch weltweit in die Top 25, wie im aktuellen Ranking von Times Higher Education (THE) vermerkt.

„Der Erfolg unserer Studiengänge am TUM Campus Heilbronn basiert auf mehreren Schlüsselfaktoren. Erstens haben wir einen klaren Fokus auf die Bereiche Management und Informatik. Zweitens bieten unsere Studiengänge eine außergewöhnliche Verbindung von hochrelevanten technischen und wirtschaftlichen Kompetenzen, die in dieser Form an der TUM einzigartig sind“, erklärt Prof. Dr. Ali Sunyaev, Vizepräsident für den TUM Campus Heilbronn.
Neuer Studiengang
Ganz neu wird in diesem Jahr zum Wintersemester der Studiengang „Management und angewandte Psychologie im Sozialwesen“ der Hochschule Heilbronn am Campus Künzelsau an den Start gehen. „Aktuelle und zukünftige Herausforderungen in der Praxis erfordern zunehmend einen interdisziplinären Ansatz. Die Kombination aus Management, angewandter Psychologie und Sozialem ist dabei insbesondere für den Zukunftsmarkt der Sozialbranche relevant“, erklärt Professorin Stefanie Sachsenmaier. Das Angebot sei dabei sowohl für Studieninteressierte aus der Region, als auch darüber hinaus interessant. Bisher existiere bundesweit kein vergleichbares Studienangebot, das Management, Psychologie und Soziales miteinander kombiniere. Der Campus Künzelsau – Reinhold Würth Hochschule biete laut Sachsenmaier ebenfalls viele Vorteile – unter anderem die familiäre Atmosphäre am Campus und praxisorientierte Projekte, die in Bezug auf spätere Employability großartige Möglichkeiten bieten.
Teresa Zwirner