Seit 1. August 2024 gilt die KI-Verordnung (AI Act). In ihr sind Anforderungen und Verpflichtungen im Zusammenhang mit der Nutzung von Künstlicher Intelligenz festgelegt. Gleichzeitig zeigt sich, dass für 40 Prozent der Unternehmen in Deutschland die rechtlichen Unsicherheiten nach wie vor ein Hemmnis für den KI-Einsatz darstellen. Und bei denjenigen, die KI bereits im Einsatz haben, gibt es offenbar Klärungsbedarf. Hilfe bei der KI-Verordnung verspricht jetzt ein neues Online-Tool von Bitkom.
Darf eine bestimmte KI-Anwendung angeboten werden oder im Unternehmen verwendet werden – und wenn ja, welche Voraussetzungen müssen dafür erfüllt werden? Im Umgang mit Künstlicher Intelligenz sind viele Unternehmen nach wie vor unsicher – insbesondere wenn es um rechtliche Vorgaben geht. Die Konsequenz: Einige Unternehmen nutzen KI-Tools aufgrund der rechtlichen Unsicherheiten gar nicht. Und wie sich zeigt, fühlen sich selbst 68 Prozent jener Unternehmen, die KI bereits im Praxiseinsatz haben, aufgrund rechtlicher Unsicherheiten behindert. Nach eigener Aussage benötigen mehr als zwei Drittel (69 Prozent) Unterstützung bei der Auseinandersetzung mit der seit 1. August 2024 geltenden KI-Verordnung (AI Act).
Vor diesem Hintergrund hat der Digitalverband Bitkom ein Online-Tool veröffentlicht. Mit dessen Hilfe werden Unternehmen in wenigen Schritten durch Fragen und Antwortoptionen geleitet. Dabei können sie prüfen, ob ihr KI-System unter die Verordnung fällt und welche Maßnahmen sie gegebenenfalls ergreifen müssen.
Praxisnahe und konkrete Hilfe bei der KI-Verordnung
Die Hilfe bei der KI-Verordnung durch das Online-Tool wird durch einen Umsetzungsleitfaden ergänzt. Er vermittelt Hintergrundwissen und enthält Erläuterungen zu den einzelnen Prüfschritten. „Wir brauchen mehr KI aus und in Deutschland. Deshalb helfen wir den Unternehmen in Deutschland ganz konkret und praxisnah dabei, KI-Angebote auf den Markt zu bringen und KI-Systeme im eigenen Unternehmen einzusetzen“, sagt Bitkom-Geschäftsleiterin Susanne Dehmel. „Bei der Umsetzung der KI-Verordnung sind noch einige Fragen offen. Die Politik ist gefordert, praxistaugliche und bürokratiearme Vorgaben zu schaffen und vor allem – anders als bei der Umsetzung der Datenschutz-Grundverordnung – nicht über die europaweiten Vorgaben hinauszugehen.“
Leitfaden als Ergänzung zum Online-Tool
Der umfangreiche Leitfaden ist in einzelne Prüfungsschritte gegliedert, die als Fragen formuliert sind, und ergänzt das Online-Tool. Eine kurze Einleitung geht auf die Ziele und Systematik der KI-Verordnung ein. In der ersten Frage wird zunächst geprüft, ob überhaupt ein KI-System im Sinne der Verordnung vorliegt. Darauf folgen Fragen nach dem persönlichen und räumlichen Anwendungsbereich. Im Anschluss wird die Risikoklassifizierung thematisiert. Je nachdem, welcher Risikoklasse das KI-System zugeordnet wird und in welche Gruppe von sogenannten Regelungsadressaten das Unternehmen fällt, werden die Compliance-Anforderungen der Verordnung nacheinander einzeln behandelt.
Am Ende wird für Anbieter Schritt für Schritt erklärt, wie die Konformität nachgewiesen werden kann und welche fortlaufenden Pflichten es zu erfüllen gilt. Der Schwerpunkt des Leitfadens liegt auf „KI-Systemen mit konkretem Verwendungszweck“. Daneben wird auch auf KI-Modelle mit allgemeinem Verwendungszweck eingegangen.
Der Leitfaden steht kostenlos zum Download bereit unter: www.bitkom.org/Bitkom/Publikationen/Umsetzungsleitfaden-zur-KI-Verordnung
Das Online-Tool ist zur kostenlosen Nutzung verfügbar unter:
www.bitkom.org/Klick-Tool-Umsetzungsleitfaden-KI-Verordnung
red.