Die Startup-Politik der Bundesregierung macht derzeit keine gute Figur. Nach der Durchschnittsnote von 3,7 vor einem Jahr, geben ihr Gründer derzeit nur noch eine glatte 4,0 als Schulnote. Dabei wären für das dringendste Anliegen der Startups nicht einmal zusätzliche Haushaltsmittel erforderlich.
Inzwischen stellt jedes zehnte Startup der Bundesregierung sogar ein „Ungenügend“ aus (2023: vier Prozent) und 23 Prozent ein „Mangelhaft“ (2023: 22 Prozent). „Sehr gut“ findet unverändert ein Prozent die Startup-Politik der Regierung, acht Prozent geben ein „Gut“ (2023: 6 Prozent) und 27 Prozent ein „Befriedigend“ (2023: 39 Prozent). Zu diesem Ergebnis kommt eine Befragung von 172 Tech-Startups im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. „Die Ampel muss mehr Tempo bei der Umsetzung ihrer Startup-Versprechen aus dem Koalitionsvertrag machen“, fordert Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst in einer Pressemitteilung.
Abbau gesetzlicher Auflagen und Bürokratie
Fragt man die Startups selbst, welche Maßnahmen ganz besonders dringend sind, rangiert ganz oben der Abbau von Bürokratie. Für 70 Prozent ist dies sehr wichtig. 55 Prozent halten besonders die Befreiung von gesetzlichen Auflagen und Bürokratie in den ersten zwei Jahren nach Gründung für sehr wichtig.
Eine knappe Mehrheit von 56 Prozent nennt einen vereinfachten Zugang für Startups zu öffentlichen Aufträgen als sehr wichtige Maßnahme, 44 Prozent die Vereinfachung und Beschleunigung der Gründung von Gesellschaften. „Die von Startups als besonders wichtig erachteten Maßnahmen könnte die Bundesregierung sofort in Angriff nehmen, ohne dafür zusätzliche Haushaltsmittel bereitstellen zu müssen. Was es dafür braucht, ist nur der gemeinsame politische Wille“, erklärt Wintergerst.
Verstärkung von Zusammenarbeit von Startups und Mittelstand
Aus Startup-Perspektive ebenfalls wichtig sind der Ausbau des Zukunftsfonds, um verstärkt institutionelle Investoren in den Wagniskapitalmarkt zu holen (43 Prozent), die Verstärkung von Förderprogrammen zur Zusammenarbeit von Startups und Mittelstand (39 Prozent) sowie der vereinfachte Zuzug qualifizierter Arbeitskräfte aus dem außereuropäischen Ausland (39 Prozent). Jeweils rund ein Drittel hält den erleichterten Zugang zu öffentlichen Daten (32 Prozent) und die weitere Verbesserung der Attraktivität von Mitarbeiterkapitalbeteiligungen (31 Prozent) für sehr wichtig. Ein Viertel der befragten Tech-Startups priorisiert zudem den Ausbau von öffentlich geförderten Gründungszentren (25 Prozent).
red.