Startups und der AI Act: Junge Unternehmen sehen Regulierungen skeptisch

Viele Startups stehen KI-Regulierungen wie dem AI Act skeptisch gegenüber, so der Digitalverband Bitkom e.V.. Sie befürchten unter anderem, dass Regulierungen die Entwicklung leistungsfähiger KI-Systeme in Deutschland einschränken könnten.

Startups und der AI Act
Die Startups in Deutschland befürchten wegen des AI Acts beispielsweise Wettbewerbsnachteile gegenüber internationalen Unternehmen. Foto: Adobe Stock/Sidney vd Boogaard

Künstliche Intelligenz ist für Tech-Startups in Deutschland von großer Bedeutung. Wie der Digitalverband Bitkom e.V. in einer Mitteilung berichtet, nutzen mittlerweile 82 Prozent von ihnen KI. Im vergangenen Jahr waren es noch 76 Prozent.

Die europäische KI-Regulierung durch den AI Act betrachten jedoch zahlreiche Startups mit Skepsis, so der Verband. Fast zwei Drittel (63 Prozent) der jungen Unternehmen sehen in der übertriebenen Regulierung den Grund dafür, dass besonders leistungsfähige KI-Lösungen selten innerhalb der EU entwickelt werden.

Startups und der AI Act: Wettbewerbsnachteil befürchtet

45 Prozent der Startups sind überzeugt, dass der AI Act ihre Möglichkeiten bei der Nutzung und Entwicklung von Künstlicher Intelligenz einschränken wird. Zudem beklagen 43 Prozent einen Wettbewerbsnachteil gegenüber internationalen Unternehmen aus den USA oder China.

Trotz dieser Bedenken hegen 71 Prozent die Hoffnung, dass Europa im globalen Wettlauf um KI-Technologien eine führende Rolle einnehmen kann. „Wir müssen alles dafür tun, damit Startups in Deutschland und Europa bei KI international konkurrenzfähig sein können. Dazu gehören Zurückhaltung und Planungssicherheit bei der Regulierung“, so Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst.

Schon heute sehen 33 Prozent der deutschen Startups die Anforderungen an den Datenschutz als größtes Hemmnis für den Einsatz Künstlicher Intelligenz. Verunsicherung durch rechtliche Hürden oder Unklarheiten wie etwa beim AI Act betrachten 27 Prozent von ihnen als Hindernis. Fehlende finanzielle Mittel sind dagegen nur für 21 Prozent der Startups ein Hinderungsgrund, fehlendes Personal für 20 Prozent.

Red.


Über den AI Act

Beim AI Act handelt es sich um das weltweit erste Gesetz zur Regulierung von Künstlicher Intelligenz, so die Bundesregierung auf ihrer Website. Der AI Act verbietet den Missbrauch von KI-Systemen und schreibt zugleich vor, dass der Schutz der Grundrechte gewährleistet sein muss. Dabei verfolgt er einen risikobasierten Ansatz. Die 27 EU-Mitgliedsstaaten verabschiedeten den AI Act am 21. Mai 2024. Für seine Umsetzung in Unternehmen gelten verschiedene Fristen.


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