Zwei Drittel der Beschäftigten sind auch im Urlaub dienstlich erreichbar. Dies geht aus einer repräsentativen Befragung des Digitalverbands Bitkom hervor. Die Gründe dafür sind vielfältig.

Die Sommerzeit ist traditionell mit Urlaub verbunden – dennoch bleiben viele Beschäftigte in dieser Zeit nicht von Diensthandy und Laptop fern. Dem Digitalverband Bitkom zufolge sind 67 Prozent der Berufstätigen, die in diesem Jahr in den Sommerurlaub fahren, währenddessen beruflich erreichbar. Ein knappes Drittel (32 Prozent) will sich dagegen eine ungestörte Auszeit nehmen und auf berufliche Anfragen nicht reagieren.
Diese Zahlen basieren auf einer repräsentativen Befragung des Digitalverbands Bitkom von 1.006 Personen ab 16 Jahren in Deutschland, darunter 364 Berufstätige mit geplanten Sommerurlauben in diesem Jahr.
Vor allem Selbstständige sind im Urlaub meist beruflich erreichbar
„Homeoffice, mobiles Arbeiten und digitale Tools machen es einfacher, jederzeit und von jedem Ort arbeiten zu können – verwischen jedoch zugleich die Grenzen zwischen Beruf und Freizeit, Arbeit und Urlaub“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder.
Bei Selbstständigen ist die Erreichbarkeit besonders ausgeprägt: 87 Prozent von ihnen können auch im Sommerurlaub kontaktiert werden. Aber auch von den angestellten Berufstätigen sind noch 63 Prozent während der Urlaubszeit verfügbar.
Die Gründe für die Erreichbarkeit sind vielfältig. Lediglich 15 Prozent der Berufstätigen geben an, im Urlaub aus eigenem Antrieb erreichbar zu sein. Deutlich häufiger beruht die Erreichbarkeit auf tatsächlichen oder vermuteten Erwartungen anderer: 57 Prozent der im Urlaub beruflich Erreichbaren berichten, dass ihre Kolleginnen und Kollegen dies von ihnen erwarten, gefolgt von 52 Prozent, die eine entsprechende Erwartung ihrer Vorgesetzten wahrnehmen. 40 Prozent nennen Kundinnen und Kunden als Grund, 24 Prozent sehen die Erwartung bei ihren Geschäftspartnerinnen und -partnern. Zehn Prozent fühlen sich durch ihre Mitarbeitenden zur Erreichbarkeit verpflichtet.
„Berufliche Anfragen im Urlaub sollten die absolute Ausnahme bleiben. Es liegt in der Verantwortung der Arbeitgeber, im Sinne eines effektiven Arbeits- und Gesundheitsschutzes rechtzeitig Vertretungen zu organisieren und einvernehmlich verbindliche Regelungen für die Erreichbarkeit zu schaffen“, so Rohleder.
Red.


