Die eigene Bewerbungen aufhübschen – sei es bewusst durch Lügen im Lebenslauf oder unter zu Hilfenahme einer KI beim Verfassen des Lebenslaufs und des Anschreibens. Wie eine Umfrage der Lebenslaufexperten von CVapp.de unter 3000 Deutschen zeigt, hat mehr als die Hälfte von ihnen im Lebenslauf schon einmal gelogen.
Wie die Umfrage zeigt, haben 58,53 Prozent der Deutschen bei der Erstellung ihres Lebenslaufs schon einmal gelogen. Dabei stellte sich heraus, dass bei Männern (70,96 Prozent) die Wahrscheinlichkeit zu lügen wesentlich höher ist, als bei Frauen (46,06 Prozent).
So überraschend der hohe Prozentsatz derjenigen ist, die durch den Einbau bewusster Unwahrheiten in ihren Bewerbungen besser dastehen wollen, so wenig überraschend erscheinen die Aspekte, über die gelogen wird. An erster Stelle stehen mit knapp 79 Prozent die Fähigkeiten und Kompetenzen, die im angegebenen Lebenslauf nicht den Tatsachen entsprechen. Es folgen Angaben über das Gehalt (73,97 Prozent), die bisherige Stellenbezeichnung (57,86 Prozent) und persönliche Interessen (55,81 Prozent).
Bessere Chancen im Bewerbungsverfahren
Das Problem: Arbeitgeber verfügen nicht immer über die Ressourcen oder ausreichend Zeit, um die in den Lebensläufen ihrer Bewerber enthaltenen Zeugnisse gründlich zu prüfen. Die Folge: Bewerber mit einem getunten Lebenslauf kommen im Bewerbungsverfahren weiter. Gleichzeitig werden ehrliche Bewerber mit einem weniger passenden Lebenslauf aussortiert.
Die Gründe, den eigenen Lebenslauf zu frisieren reichen von der Angst, auf dem wettbewerbsintensiven Arbeitsmarkt nicht ausreichend qualifiziert zu sein, über die Hoffnung auf ein höheres Gehalt bis hin zu einer besseren Position.
Zwar verlangen die meisten Arbeitgeber im Rahmen des Bewerbungsverfahrens in der Regel Universitäts- oder Schulzeugnisse, um die Authentizität der Ausbildung und Fähigkeiten eines Bewerbers zu überprüfen, wodurch das Risiko betrügerischer oder übertriebener Bewerberinformationen minimiert werden soll. Die Studie zeigt jedoch auch, dass das viele nicht abschreckt. So gaben 51,82 Prozent der Befragten an, dennoch bezüglich ihres höchsten Bildungsabschlusses gelogen zu haben.
Lügen im Lebenslauf können teuer werden
Das leichte Ausschmücken von Lebensläufen an der einen oder anderen Stelle ist zwar durchaus erlaubt. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass es Anpassungen gibt, die nicht mehr toleriert werden und sogar strafbar sind. Dazu gehören gefälschte Zeugnisse ebenso wie gefälschte Abschlüsse und erfundene Angaben bisheriger beruflicher Stationen. In schweren Fällen kann dem Arbeitnehmer eine fristlose oder ordentliche Kündigung oder eine Anfechtung des Arbeitsvertrages wegen arglistiger Täuschung drohen. Dies kann des Weiteren dazu führen, dass Gehalt zurückgezahlt oder Schadensersatz geleistet werden muss.
Abhängig sind die möglichen Konsequenzen davon, welche Vorteile der Arbeitnehmer durch die Lügen im Lebenslauf erlangt hat. Zu den häufigsten Fällen gehören angeblich erlangte akademische Titel, um ein höheres Gehalt verhandeln zu können. Problematisch sind Fälle, in denen die Arbeitnehmer Zugriff auf sensibel Daten erlangen, der ihnen ohne die zusätzlichen Angaben im Lebenslauf nicht möglich gewesen wäre. Aufgrund der Schäden für den Arbeitgeber, die damit einhergehen können, besteht bei Entdeckung ein erhebliches Risiko an hohen Gegenforderungen.
Strafrechtliche Konsequenzen bei Lügen im Lebenslauf
Strafrechtlich belangt werden können Arbeitnehmer bei der Fälschung von Zeugnissen und Zertifikaten im Rahmen von drei Gesetzen:
red.