Faxgeräte sind bei vielen deutschen Unternehmen auch im Jahr 2025 noch ein beliebtes Kommunikationsmittel. In welchen Branchen und Regionen es die meisten Faxgeräte gibt, zeigt eine Listflix-Analyse.

Für viele erscheinen Faxgeräte wie Relikte aus dem letzten Jahrhundert. Nichtsdestotrotz setzen viele Branchen in Deutschland weiterhin auf diese Technologie.
Eine aktuelle Listflix-Analyse beleuchtet, welche Branchen dem Fax treu bleiben und in welchen Regionen es die meisten Faxnutzer unter den deutschen Unternehmen gibt.
25 Prozent der deutschen Unternehmen setzen auf Faxgeräte
Die Analyse, die 3,7 Millionen Unternehmen in Deutschland berücksichtigte, zeigt: Während die überwiegende Mehrheit (75 Prozent) auf das Faxgerät verzichtet, nutzen deutschlandweit noch immer 931.651 Unternehmen dieses Kommunikationsmittel aktiv. Dies entspricht einem Viertel aller in der Bundesrepublik erfassten Unternehmen.
Notare sind mit einem Anteil von über 85 Prozent die Berufsgruppe mit den meisten Faxnutzern. Dicht gefolgt von Zahnärzten und Rechtsanwälten, bei denen 73 Prozent der Praxen und Kanzleien weiterhin ein Faxgerät verwenden. Auch mehr als zwei Drittel der Arztpraxen und Apotheken halten am Fax fest.
Aber auch im Bildungsbereich wird das Fax nach wie vor genutzt. 72 Prozent der Schulen in Deutschland verwenden es beispielsweise, um Krankmeldungen, Anträge oder offizielle Bescheide zu versenden.
Faxgeräte in der deutschen Wirtschaft
In der deutschen Wirtschaft wird das Faxgerät im Jahr 2025 ebenfalls noch gerne verwendet. Die Verteilung nach Branchen zeigt: 48,7 Prozent der deutschen Dienstleistungsunternehmen haben ein Faxgerät.
Im Handel sind es dagegen nur 21,5 Prozent. Die Bauunternehmen kommen auf einen Anteil von 17,3 Prozent und die Gesundheitsfirmen auf 12,5 Prozent.
Besonders überraschend: Selbst bei den IT-Dienstleistern liegt der Anteil der Unternehmen mit Fax-Nutzung bei über 20%.
Ost-West-Gefälle bei der Faxgerät-Nutzung in deutschen Unternehmen
Neben den deutlichen Unterschieden in verschiedenen Branchen, zeigt die Studie auch ein deutliches Ost-West-Gefälle auf. In ostdeutschen Bundesländern verwenden deutlich mehr Unternehmen noch Faxgeräte als in Westdeutschland. Mit einem Anteil von 41,3 Prozent ist Sachsen das Bundesland mit den meisten Unternehmen, die ein Fax in Gebrauch haben. Berlin bildet mit dem bundesweit geringsten Anteil an Faxnutzern von 16,3 Prozent der Unternehmen eine Ausnahme.
Die westdeutschen Bundesländer mit den meisten faxnutzenden Unternehmen sind Rheinland-Pfalz (27,9 Prozent), Baden-Württemberg (26,8 Prozent) und das Saarland (26 Prozent). Demgegenüber ist der Anteil der Faxnutzer in Bremen, Hamburg und Berlin am niedrigsten. Dieser liegt in allen drei Stadtstaaten bei unter 25 Prozent.
Das Ost-West-Gefälle bei der Faxgerät-Nutzung könnte in der Größe der in den jeweiligen Bundesländern angesiedelten Unternehmen begründet sein. In den westdeutschen Unternehmen gibt es mehr große Unternehmen als in Ostdeutschland. Diese sind in der Regel besser digitalisiert als kleine und mittelständische Unternehmen.
Gründe für die Fax-Nutzung
„Über 70 % der Ärzte und 73 % der Rechtsanwälte haben ein Faxgerät. Diese Zahlen zeigen deutlich, dass fehlende technische Infrastruktur, gesetzliche Anforderungen und das fehlende Vertrauen in digitale Lösungen eine tiefere digitale Transformation in diesen Bereichen bislang verhindern.”, so Maximilian Wieser, Branchenanalyst bei Listflix.
Gründe für die noch immer verbreitete Fax-Nutzung scheint es demnach noch viele zu geben. Neben rechtlichen Unsicherheiten und der schleppende Digitalisierung – vor allem im Gesundheits- und Rechtswesen – fehlen oft geschultes Personal und vor allem Zeit für die Einführung moderner IT-Systeme.
Red.


