KI-Bewerbungen fluten Personalabteilungen: Studie belegt negative Auswirkungen

Immer mehr Bewerberinnen und Bewerber erstellen oder optimieren ihre Bewerbungen mithilfe von Künstlicher Intelligenz. Für Personalabteilungen wirkt sich dies in mehrerer Hinsicht negativ aus.

Die große Anzahl an KI-Bewerbungen überfordert viele Personalabteilungen.
Die große Anzahl an KI-Bewerbungen überfordert viele Personalabteilungen. Bild: AdobeStock/phimprapha

Die Künstliche Intelligenz macht auch vor Bewerbungsprozessen nicht halt. Viele Bewerberinnen und Bewerber greifen auf KI zurück, wenn es darum geht, ihre Bewerbungen zu optimieren oder komplett zu erstellen.

Für Personalabteilungen bringt die daraus entstehende Flut an Bewerbungen beträchtliche Nachteile mit sich, wie der „Remote Recruiting Report“ des HR-Unternehmens „Remote“ belegt.

KI-Bewerbungen: Das sind die Nachteile für die Personalabteilungen

Aus der Studie geht hervor, dass HR-Abteilungen aufgrund der großen Anzahl an KI-generierten Lebensläufen durchschnittlich 9,24 Tage pro Stelle brauchen, um irrelevante Bewerbungen auszusortieren. Dies hat wiederum zur Folge, dass 39 Prozent der Unternehmen gezwungen sind, die Zeit zu reduzieren, die sie für jede einzelne Bewerbung aufwenden. Ein Viertel der Unternehmen gab sogar an, häufig mehr Bewerbungen zu erhalten, als sich bewältigen lassen.

Aber auch aufgrund ihres Wahrheitsgehalts bringen KI-generierte Bewerbungen teils Probleme mit sich, wie die Studie belegte. So haben 73 Prozent der Unternehmen in den letzten sechs Monaten bereits KI-generierte Anschreiben erhalten, die falsche Informationen enthielten.

So gehen Unternehmen mit KI-Bewerbungen um

Die Unternehmen reagieren auf diese Entwicklung mit unterschiedlichen Maßnahmen. 29 Prozent der Befragten gaben an, Pre-Screening-Prozesse zu etablieren, um die große Anzahl an Bewerbungen zu bewältigen. Weitere 27 Prozent wollen die Qualifikationsanforderungen der Stellen neu bewerten. Aber auch die Zusammenarbeit mit externen Personaldienstleistern ist eine beliebte Strategie, die 28 Prozent der Unternehmen nutzen.

Für die Studie wurden über 4000 Führungskräfte mit Personalverantwortung aus zehn verschiedenen Ländern wie Deutschland, den USA und dem Vereinigten Königreich befragt.

Red.


Über den „Remote Recruiting Report“

Der „Remote Recruiting Report“ ist eine Studie des niederländischen HR-Unternehmens „Remote“.


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