Wie Unternehmen vom Reverse Mentoring profitieren

Traditionell vermitteln ältere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Unternehmen ihr Wissen an die jüngeren Kollegen. Genau diese Praxis kehrt das Reverse Mentoring um. Unternehmen nutzen diesen innovativen Ansatz beispielsweise in der Führungskräfteentwicklung.

Reverse Mentoring
Wenn Generationen sich austauschen: Reverse Mentoring kehrt traditionelle Rollen um und schafft neue Perspektiven. Foto: Adobe Stock/bnenin

Wenn es darum geht, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiterzuentwickeln oder neue Beschäftigte einzuarbeiten, sind Mentorenprogramme in vielen Unternehmen fest etabliert. Hierbei lernen die jüngeren meist von den älteren und erfahrenen Kolleginnen und Kollegen.

Nicht so beim Reverse Mentoring: Bei diesem umgekehrten Mentorenprogramm werden die traditionellen Rollen vertauscht. Erfahrene Kollegen (Mentees) lernen von jüngeren Mitarbeitern (Mentoren), so der Anbieter für digitale HR-Lösungen „hr works“.

Die Vorteile des Reverse Mentorings für Unternehmen

Der Fokus liegt hierbei weniger auf Lebens- oder langjähriger Berufserfahrung, sondern vielmehr auf spezifischen Kenntnissen in digitalen und technologischen Bereichen wie Social Media, Software-Nutzung oder digitaler Kommunikation. Gerade im Kontext der fortschreitenden Digitalisierung erweist sich Reverse Mentoring als ein zukunftsweisendes Instrument der modernen Organisationsentwicklung.

Dem HR-Unternehmen „Personio“ zufolge bringt Reverse Mentoring für Unternehmen beispielsweise die folgenden Vorteile mit sich:

  • Die Wissensvermittlung im Rahmen des Reverse Mentorings ist vertraulicher und zugleich effizienter und kostengünstiger als Trainings in einer größeren Gruppe.
  • Digitale Fähigkeiten werden im Unternehmen ausgebaut und stärker verankert.
  • Das Unternehmen fördert Austausch und Networking innerhalb der Belegschaft.

Unternehmen, die Reverse Mentoring in ihrem Arbeitsalltag verankert haben, zeichnen sich typischerweise durch eine fortschrittliche und offene Unternehmenskultur aus. In diesen Organisationen wird großer Wert auf die Förderung von Innovation, Diversität und Inklusion gelegt, so „hr works“.

Wie sich Reverse Mentoring realisieren lässt

In der Praxis lässt sich Reverse Mentoring auf verschiedene Weise etablieren:

  • Generationenübergreifende Teams: Ältere und jüngere Beschäftigte ergänzen sich innerhalb des Teams im täglichen Arbeitsalltag und tauschen sich im Rahmen von Jour fixes aus.
  • Wissensvermittlung bei Workshops und Schulungen: Jüngere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erklären älteren Kolleginnen und Kollegen beispielsweise neue Technologien.
  • Austausch von Feedback: Hierbei können auch agile Feedback-Methoden angewandt werden.

Red.

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